Nachruf

09. November 2016

Dominik Leisibach

Römerswil

Dominik Leisibach erblickte am 25. November 1940 als zweites von neun Kindern von Moritz und Rosa Leisibach-Troxler das Licht der Welt. Zusammen mit vier Brüdern und vier Schwestern wurden die Eltern und Angestellten auf dem Hof in Ehrenbolgen auf Trab gehalten.

Der Schulweg nach Römerswil wurde gemeinsam mit den fast gleichaltrigen Kindern vom Nachbarhof der Familie Dahinden begangen. Täglich zweimal zur Schule und zurück war anstrengend, aber nie langweilig. Schon in der Primarschulzeit wurde man in die Arbeit auf dem Hof miteinbezogen. Es blieb aber noch genug Zeit für Spiel und Sport. Besonders im Winter, wenn auf der Rossmatt Ski gefahren wurde. Ein spezielles Erlebnis von Dominik war, an einem Schützenfest in Römerswil mit dem Vater zusammen Walter und Tell zu spielen.

Die Sekundarschule besuchte Dominik am Kollegium in Sarnen. Dass er als ältester Sohn nach der Schulzeit zu Hause auf dem Hof tätig wurde, war damals selbstverständlich. An der Landwirtschaftlichen Schule in Sursee holte er sich das berufliche Wissen für die Zukunft. Die RS und den Militärdienst absolvierte er als Artillerist vorwiegend im Tessin und Bündnerland. Er ging nicht ungern ins Militär, weil er dabei viele neue Gebiete der Schweiz kennenlernte.

Ein schwerer Schlag für Dominik und die ganze Familie war der Tod des Vaters 1971. Zusammen mit seinem Bruder Alois übernahm er den Hof. Mit Freude und Erfolg widmete er sich der Braunviehzucht, in Zusammenarbeit mit Berufskollegen in Graubünden, die er immer wieder gerne besuchte. Er amtete lange Zeit als Zuchtbuchführer der Viehzuchtgenossenschaft Römerswil. Auch bei der Feuerwehr Römerswil stellte er sich viele Jahre vom Feuerwehrmann bis zum Vize-Kommandanten zur Verfügung.

Im März 1995 musste Dominik auch die liebe Mutter zum Grab begleiten. Bis kurze Zeit vorher war sie noch auf dem Hof tätig gewesen. Nun musste der Haushalt neu organisiert werden.

Dominik war zeit seines Lebens sehr an politischen und tagesaktuellen Themen interessiert. Es war ihm wichtig, dies mit anderen Menschen zu diskutieren. Dominik war auch immer auf dem Laufenden über die Familien der Geschwister. Es hat ihn sehr gefreut, dass er Götti von Rita und Josef sein durfte. Gerne erzählte er auch über die verwandtschaftlichen Beziehungen von anderen Personen in seinem Bekanntenkreis.

Velosport war eines seiner Hobbys. Jeden Sommer verfolgte er die gros­sen Velorennen, wie Tour de Suisse, Tour de France und die Weltmeisterschaften. Für ihn war es ein grosses Erlebnis, als er an einer Tour de Suisse-Etappe in einem Begleitfahrzeug mitfahren durfte.

Dominik hatte viele Jahre seines Lebens mit psychischen Krankheiten zu kämpfen. Er erlebte Hochs und Tiefs und mehrere Klinikaufenthalte. Nach Aufgabe seiner Tätigkeit als Landwirt trat er ins Heim Ibenmoos ein. Dort verbrachte er unbeschwerte Jahre und er schätzte den Aufenthalt sehr. Neben Tagesausflügen in die ganze Schweiz entdeckte er vor allem das Wandern auf dem Lindenberg. Dazu gehörte auch der gelegentliche Besuch des Gottesdienstes in Hohenrain.

Im Januar 2015 musste Dominik ins Spital eingeliefert werden. Er war von einer seltenen Nebenwirkung von Medikamenten betroffen. Mehr als zwei Monate lag er im Tiefschlaf auf der Intensivstation des Spitals Sursee. Erst im August 2015 konnte er wieder ins Heim zurückkehren.

Die Bewegungsfreiheit war jetzt stark eingeschränkt, aber er hat wieder mit Interesse am Leben teilgenommen. Am 25. November überraschte er uns Geschwister mit einer Feier zum 75. Geburtstag. Mit einem guten Mittagessen und fröhlicher Unterhaltung im Heim Ibenmoos bescherte er uns einen schönen Tag.

Im Mai 2016 erlitt Dominik einen Rückfall mit Spitalaufenthalt in Sursee. Jetzt verliess ihn die Kraft zum Leben endgültig. Er wurde noch zur Reha nach Wolhusen verlegt. Sein Zustand verschlechterte sich aber schnell. So hat er am Abend des 9. August seinen letzten Weg angetreten ins Heim im Jenseits. Uns bleiben die Erinnerungen.