Nachruf

30. Januar 2019

Lisbeth Elmiger-Wyss

Kleinwangen

Als 3. von 5 Kindern wurde Lis­beth Elmiger-­Wyss in Bethlehem ob Hohenrain geboren. Auf dem Bauernhof erlebte sie eine frohe und arbeitsreiche Kinderzeit. So musste Lisbeth schon früh mit anpacken. Sehr gerne verbrachte sie Zeit im Wald mit ihrem Vater beim Tannensetzen und Pilze- und Beerensammeln. Infolge des frühen Todes ihrer Mutter übernahm sie schon in der Jugendzeit Haushalts- und Mutterpflichten. Später wurde ihre Tüchtigkeit bei verschiedenen Arbeitgebern sehr geschätzt.

Bei ihrer Arbeitsstelle im Restaurant Kreuz in Hohenrain lernte sie ihren zukünftigen Ehemann Leo Elmiger kennen. In Leo fand sie einen treuen und liebevollen Mann. Dieser Liebe wurden die Töchter Lisbeth, Bernadette und Esther geschenkt. Ihre Mame erlebten sie als fürsorglich, zärtlich und konsequent. An das harmonische Familienleben erinnern sich alle gerne. Ihre Liebsten lagen ihr sehr am Herzen. So legte sie grossen Wert auf das Zusammensein mit ihrer Familie, das sie durch ihre Kochkünste zu einem Erlebnis machte. Familiäre Traditionen und Geburtstagsfeiern konnte sie immer sehr geniessen und beschenkte grosszügig.

Nebst der Gemeinschaft pflegten Lisbeth und Leo mit Freude zwei grosse Schrebergärten. Jassen mit ihrer Familie oder mit Freunden war ihre grösste Leidenschaft. Einen Abend lang schlechte Karten war eine harte Probe für sie. Das galt auch für erfolglose Lottoabende. Umgekehrt freute sie sich von Herzen, wenn sie gewann. Lisbeth legte grossen Wert auf gute Nachbarschaft und half immer, wenn Not an der Frau war. Ihre unermüdliche Hilfsbereitschaft durften auch ihre Töchter und Familien bei verschiedenen Einsätzen immer wieder erfahren. Zu den glücklichsten Momenten in Lisbeths Leben zählten die Geburten ihrer Enkelkinder. Sie liebte es, auf sie aufzupassen, sie zu verwöhnen und mit ihnen zu spielen.

Was ihr in jungen Jahren verwehrt blieb, konnte sie dank der Reiselust ihrer Töchter im Pensionsalter nachholen. So bereisten Lisbeth und Leo in­teressante Länder und Städte und lernten neue Kulturen kennen. Unvergesslich bleiben auch die unzähligen Aufenthalte im Südtessin im Kreise der Familie.

Mit zunehmendem Alter liess auch bei Lisbeth die unermüdliche Schaffenskraft nach. Gesundheitliche Beschwerden machten einen Umzug vom Martinshof in die Kirchweid notwendig. Dank der herzlichen Nachbarschaft fühlten sich Lisbeth und Leo bald wieder heimisch. Mit Hilfe der Spitex Hochdorf, welche sich in liebevoller und achtsamer Art um sie kümmerte, durften Lisbeth und Leo noch einige Jahre zusammen haushalten. Sie waren ein gut eingespieltes Team. Trotz Schmerzen und nachlassender Kraft sorgte sich Lisbeth weiterhin tapfer um ihren Mann und um lieben Besuch, der ihr Freude und Kurzweil bedeutete.

Nach dem unerwarteten Tod ihres geliebten Leo im Frühling 2016 hatte sie das Glück, dass sie bei ihrer Tochter Bernadette und deren Familie ein neues Zuhause fand. Wegen zunehmender Pflegebedürftigkeit war ein Umzug ins Pflegeheim Ibenmoos im August letzten Jahres unumgänglich. Dies war für sie ein schwerer Schritt. Lisbeth, die sich ihr Leben lang um andere Menschen gekümmert hatte, eine Kämpfernatur war, machte es anfänglich Mühe, fremde Hilfe anzunehmen. Doch die sehr liebevolle Aufnahme und Betreuung trösteten sie. Sie nahm die Hilfe dankbar an und erwiderte sie mit kleinen Aufmerksamkeiten. Sie schätzte die guten Kontakte mit den Mitbewohnern sehr und nahm noch rege teil an verschiedenen Aktivitäten. Auch über die vielen lieben Besuche freute sie sich sehr.

Im Spätsommer war ein Spitalauf­enthalt nötig. Ein Herzschrittmacher schenkte Lisbeth wieder neue Energie. Ihre Familie freute sich an ihrer neugewonnenen Lebensfreude. So besuchte sie noch bis spät in die Nacht die Abendvorführung der Musikgesellschaft Hohenrain, bei der ihre Enkelin Musicalmelodien sang und unternahm Ausflüge zu Töchtern und Grosskindern. Aus unserer freudigen Erwartung auf das traditionelle Weihnachtsfest im Kreise der Familie wurden wir jäh gerissen. Am frühen Morgen des 15. Dezembers, hörte ihr grosses Herz auf zu schlagen.