Nachruf

26. Mai 2021

Maria Moos-Jost

Ferren Kleinwangen

Unsere liebe Mame, Maria Moos-Jost, wurde am 10. Mai 1930 in Willisau geboren. Mit vier Schwestern und vier Brüdern erlebte sie eine schöne, aber auch harte Jugendzeit während den Kriegsjahren. Schon mit jungen Jahren musste Mama auf dem elterlichen Hof Haldengut in Willisau hart anpacken. Die Schule besuchte Mama in Willisau. Anschlies­send arbeitete sie längere Zeit im ­Welschland. Zwischendurch besuchte Sie die Bäuerinnenschule und arbeitete in verschiedenen Restaurants, damit sie sich die Bäuerinnenschule finanzieren konnte. Es gab kein Auto, es war selbstverständlich mit dem Velo von Willisau nach Luzern oder nach Sursee an die Arbeit zu fahren. Nach der Bäue­rinnenschule im Kloster Fahr hielt Mama Ausschau nach einem jungen Mann mit Bauernhof. Als kontaktfreudige, hübsche, junge Frau arbeitete sie als Service-Angestellte im Restaurant Sommerhuus in Hochdorf und lernte ihren geliebten Mann Walter kennen. Nachdem Walter Mareili mit Pferd und Kutsche abholte und um ihre Hand anhielt, haben sie im April 1953 geheiratet. Zwei Töchter und zwei Söhne machten das Glück vollkommen.

Leider wurde das Glück von vielen Hochs und Tiefs geprägt. Allzu früh, 1976, starb ihr geliebter Walter mit nur 52 Jahren an Krebs. Mama hat mit ihrem Schwiegervater, der Grosstante Marie und den Schwägerinnen, lieben Angestellten und mit Hilfe ihrer Kinder den Hof weitergeführt. 1983 wurde die Scheune vom Hof Ferren vom Blitz getroffen und brannte vollständig nieder. Mit ihren Söhnen Franz und Walter hat sie den Betrieb wieder aufgebaut. All diese Schicksalsschläge hat unsere liebe Mame mit viel Kraft und Energie gemeistert, nichts war ihr zu viel. Krankheit kannte unsere Mame nicht. Es gab nur ein Vorwärts.

In der Trachtengruppe Kleinwangen-Lieli war sie bis ins hohe Alter aktiv. Das Amt als Viehinspektorin hat sie nach dem Tod von Papa weiter ausgeübt. Wallfahrten zu Fuss nach Einsiedeln waren jahrelang ihre ­Ferien. Die letzte Wallfahrt nach Einsiedeln war letzten Herbst mit dem Auto zu Pater Alexander. Mame hatte ein grosses Gottvertrauen, so betete sie immer zum Dank zur Mutter Gottes, um Trauriges und Schicksalsschläge zu verarbeiten. Die schönen Reisen mit ihren Töchtern nach Paris, Rom, Padua, Wien, Spanien, Lourdes, Holland, Kreuzfahrten etc. waren für sie eine Wertschätzung für ein hartes Leben. Mama war eine liebenswerte Gastgeberin, trotz harter Arbeit waren Besucher immer sehr willkommen und wurden von ihr verwöhnt. Auch die Familienfeste mit ihrer Familie und den geliebten Geschwistern bleiben allen in guter Erinnerung. Mama war sehr mit der Natur verbunden, die jährlichen Blütenfahrten waren obligatorisch.

Die Rosa-Röschen auf der Urne waren eine Erinnerung an ihren 100-jährigen Rosenstock im Garten.

Am Sonntag, den 7. März, nach dem Frühstück hat sich unsere liebe Mame ohne Voranmeldung innert wenigen Stunden von uns verabschiedet. Ihr Herz war müde! Für uns alle unfassbar. Ein kleiner Trost in diesen schweren Stunden ist, dass ihr Wunsch erfüllt wurde: Mit grossem Interesse durfte Mama mit klarem Kopf ihr Verantwortungsgefühl und die guten Ratschläge trotz jahrelanger harter Arbeit auf dem Bauernhof weitergeben. Mama konnte bis zuletzt das Geschehen und Werken auf ihrem geliebten und mit viel Kraft aufgebauten Hof in Ferren betrachten und im Kreise ihrer vier Kinder, ihrer Schwiegertochter und ihrer Grosskinder den Lebensabend verbringen.
Liebe Mame, wir alle danken dir für deine Kraft und Liebe, die du uns geschenkt hast. Endlich können deine Hände ruhen. Wir vermissen dich. Du fehlst uns allen. Du hast eine grosse Lücke hinterlassen. Eine Lücke, die nie geschlossen werden kann. Deine Spuren, dein Lebenswerk sind und werden immer präsent sein.

Gott und ihre immer von ihr um Hilfe gebetene Mutter Gottes mögen ihr die ewige Ruhe geben. Liebe Mame, wir haben dich lieb und in unseren Herzen scheint weiter die Sonne für dich.