Nachruf

01. Juli 2021

Marlis Stutz-Strebel

Marlis Stutz-Strebel
Schongau

Am 19. Dezember 1939 wurde Marlis als erstes Kind von Albert und Elise Strebel-Stutz in Oberschongau geboren. Später bekam Marlis die beiden Schwestern Berti und Agnes und Bruder Albert. Marlis durfte auf dem elterlichen Bauernhof in Geborgenheit aufwachsen und mit ihren Geschwistern unbeschwerte Kinder- und Jugendjahre erleben. Die Schule besuchte sie in Schongau. Zeitlebens pflegte sie mit ihren Klassenkameradinnen und -kameraden gute Kontakte.

Nach der Schulzeit besuchte Marlis im Jahr 1957 die Bäuerinnenschule Pfäffikon und vertiefte anschliessend in verschiedenen Geschäftshaushalten ihre erlernten Fähigkeiten. 1963 schloss Marlis mit Josef Stutz in der Wallfahrtskirche in Oberschongau den Bund fürs Leben. Die Hochzeitsreise führte sie an den Pilgerort Lourdes. Der elterliche Hof ihres Gatten Josef in Rüedikon wurde fortan ihr neues Zuhause. Sohn Josef und Tochter Lisbeth brachten Leben in die junge Familie und waren Sonnenschein für die glücklichen Eltern. Es war Marlis stets ein Herzensanliegen, die Kinder zu tüchtigen Menschen zu erziehen. Mit der Familie wuchsen die Aufgaben im Haus, Garten und auf dem Hof.

Die Frühlingszeit mit dem Erwachen der Natur, dem Grünen der Wiesen und Blühen der Bäume war für Marlis immer eine freudvolle Zeit. Leidenschaftlich pflegte sie mit viel Hingabe die Blumen im und ums Haus und schmückte die Kapelle in Rüedikon über viele Jahre mit Blumen aus dem eigenen Garten. Im Winter war sie gerne mit Nähen, Stricken und Backen beschäftigt. Im Frauenverein Schongau schätzte sie die freundschaftlichen Anlässe. Marlis war nie gern weit fort von zu Hause. Sie schätzte es, auf dem Hof ihren täglichen Arbeiten nachzugehen und war überaus dankbar und zufrieden, wenn ihr das Wetter zum guten Gelingen mitgeholfen hatte.

Marlis war geprägt von ihrer grossen Liebe, Güte und Hilfsbereitschaft in ihrer Familie, bei Verwandten, Freunden und Nachbarn. Sie nahm sich stets Zeit für ein freundliches Wort und für die Anliegen ihrer Mitmenschen. Der Dezember 1991 wurde durch den allzu frühen Tod ihres Gatten Josef infolge eines Herzversagens überschattet. Den Bauernhof in Rüedikon bewirtschaftete fortan Sohn Josef, und Marlis stand ihm unermüdlich mit viel Kraft und grosser Unterstützung bei. Schmerzlich musste Marlis im Jahre 1998 von ihrem Bruder Albert infolge eines Unfalls Abschied nehmen. Der starke Glauben an Gott gab ihr immer wieder Kraft, Mut und Zuversicht.

Das traurigste Ereignis, das eine treubesorgte Mutter treffen kann, ist der Tod eines eigenen Kindes. Am 10. April 2017 verstarb ihr geliebter Sohn Josef an den Folgen eines geplatzten Blinddarms. Dieser schwere Schicksalsschlag hat bei Marlis tiefe Spuren hinterlassen. Der schmerzliche Verlust und die grosse Veränderung auf dem Hof meisterte sie mit grossem Gottvertrauen und Unterstützung der Familie.

Die nachfolgende Bewirtschaftung des Hofes durch ihren Neffen Fredy und seiner Familie gab Marlis viel Kraft und Lichtblicke und sie durfte weiterhin bei ihren geliebten Arbeiten eingebunden sein. So traf man sie beim Kirschenpflücken und Obstauflesen bis im vergangenen Herbst immer wieder an.

Marlis erfreute sich über jeden kurzweiligen Besuch, jedes Telefon und die herzlichen Kontakte im Garten. Das tägliche Telefon in den letzten vier Jahren zu Tochter Lisbeth und Christian ins Berner Oberland gab ihr die familiäre Nähe.

Liebevoll umsorgt wurde Marlis in den letzten vier Jahren durch ihre Nachbarn Ruedi und Jacqueline. Das gab Marlis grosse Sicherheit und es entstand manch herzlicher, auflockernder Moment. Es ermöglichte ihr, bis zuletzt in ihrem geliebten Daheim in Rüedikon wohnen zu dürfen.

Seit vergangenem Winter liessen die Kräfte infolge einer Herzschwäche langsam nach. Für eine Operation an einer Herzklappe war Marlis zu schwach. Wir alle hofften, dass sie mit den warmen Frühlingstagen wieder zu Kräften kommt. Nach einem unverhofften Unwohlsein musste Marlis ins Spital eingeliefert werden, wo sie in der nächsten Nacht friedlich für immer eingeschlafen ist. Am 27. März 2021 schloss sich der Lebenskreis von Marlis und sie durfte ihre Seele dem Schöpfer zurückgeben.

Wir verlieren in Marlis eine bescheidene, herzensgute und liebenswürdige Mutter, Verwandte, Bekannte und Nachbarin. Ruhe in Frieden, wir werden dich immer in unseren Herzen weitertragen.

In Liebe, deine Familie