Emmenbrücke: Bebauungsplan Sonne nimmt neuen Anlauf

Im März 2022 lehnte der Einwohnerrat die geplante Entwicklung auf dem Areal Sonne im Zentrum Emmenbrückes mit knapper Mehrheit überraschend ab. Nun nimmt das Projekt einen neuen Anlauf und kommt mit wenigen, aber wichtigen Anpassungen erneut vor das Parlament.

 

Das Areal Sonne liegt inmitten der Gemeinde Emmen und grenzt an wichtige Begegnungsorte für Emmerinnen und Emmer wie den Sonnenplatz oder den Bahnhof Gersag. Aufgrund seiner zentralen Lage muss das Areal unterschiedlichen Ansprüchen und Anforderungen gerecht werden. Die Gemeinde Emmen erarbeitete für die städtebauliche Entwicklung dieses Areals einen Bebauungsplan, dem ein Wettbewerbsverfahren vorausging.

Erneuter Vorstoss

Nach der überraschenden Ablehnung des Bebauungsplans im Emmer Parlament im März 2022 befasste sich der Gemeinderat intensiv mit verschiedenen Optionen für das weitere Vorgehen. Nebst der Neulancierung des Projektes inkl. Wettbewerbsausschreibung, was zeit- und auch kostenintensiv gewesen wäre, hätten die Grundeigentümer und Grundeigentümerinnen ein leicht abgeändertes Projekt mittels eines Gestaltungsplans beim Gemeinderat einreichen können. Eine Anerkennung seitens des Gemeinderates wäre jedoch unwahrscheinlich gewesen. Dies hätte nämlich einer Umgehung des Parlamentsentscheides entsprochen. «Es wäre wenig zielführend gewesen, die Einwände seitens Parlament nicht zu berücksichtigen und an dieser zentralen Lage eine Entwicklung gegen den Willen der Bevölkerung zu erzwingen», erklärt Gemeindepräsidentin Ramona Gut-Rogger. Der Gemeinderat entschied sich schlussendlich für die dritte Variante, den abgelehnten Bebauungsplan anzupassen und nochmals unter Einhaltung des regulären Verfahrens vor das Parlament zu bringen.

Positive Anzeichen

Nun erfolgt ein erneuter Projektvorstoss mit fast identischem Inhalt. Christine Bopp, Leiterin Bereich Planung bei der Gemeinde Emmen, räumt dem Vorhaben trotzdem gute Chancen ein. «Der Einwohnerrat wurde in seiner Entscheidung ernst genommen und man ist auf die Änderungswünsche eingegangen. Diese basieren auf der Diskussion und den Abstimmungen der Einwohnerratssitzung», erklärt Christine Bopp ihre Haltung. So werden neu weniger Parkplätze und mehr Grünraum geplant und Wohnraum für Eigentum wie auch bezahlbarer Wohnraum in die Regularien des Bebauungsplans Sonne aufgenommen.

Ramona Gut-Rogger teilt Christine Bopps Einschätzungen. Mit den Fraktionschefs und auch der Bau- und Verkehrskommission seien das Vorgehen und die Inhalte bereits ausführlich besprochen worden. «In der Diskussion bestand schliesslich Einigkeit, dass grundsätzlich am Bebauungsplan, basierend auf dem bisherigen Richtprojekt, festgehalten und Anpassungen in den Sonderbauvorschriften vollzogen werden sollen. Mit dem nun vorliegenden Resultat wurde ein zum jetzigen Zeitpunkt grösstmöglicher Konsens geschaffen», so Ramona Gut-Rogger.

Start der Mitwirkung und Sprechstunde

Am 9. Februar von 18 bis 20 Uhr haben Interessierte die Gelegenheit, mit ihren Fragen und Anliegen direkt in den Dialog mit den Verantwortlichen zu treten. Im Rahmen einer Sprechstunde werden Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinde Emmen wie auch die Investorin Realstone SA im Gebäude der Gemeindeverwaltung (Rüeggisingerstrasse 22, 9. Stock) Rede und Antwort stehen. Vom 26. Januar bis 24. Februar findet zudem die öffentliche Mitwirkung statt, welche allen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu einer Äusserung bietet. (gk)

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • HTML - Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • Web page addresses and email addresses turn into links automatically.