Schwimmt ein Kaiman im Hallwilersee?

Ein Fischer will am Sonntagabend im Hallwilersee bei Beinwil am See ein Reptil gesichtet haben. Er hat dies der Polizei gemeldet. Die Behörden gehen davon aus, dass es sich um einen Kaiman handeln könnte. Die Suche nach dem Tier blieb bislang erfolglos.

Manuela Mezzetta

Der Augenzeuge sei am Sonntagabend zwischen Beinwil am See und Mosen am Ufer des Hallwilersees am Fischen gewesen, teilt die Aargauer Kantonspolizei mit. Glaubhaft habe der erfahrene Fischer der Polizei geschildert, wie er um etwa 21.30 Uhr ein rund eineinhalb Meter grosses Reptil beobachtet habe, das plötzlich an der Wasseroberfläche erschienen sei und nach einer schwimmenden Jungente geschnappt habe. Danach soll das Tier mitsamt seiner Beute weggeschwommen sein.

Die genaue Beschreibung des Fischers lasse nach Einschätzung von Fachleuten darauf schliessen, dass es sich beim fraglichen Reptil um einen Kaiman handeln könnte. Diese exotische Spezies jagt in der Abenddämmerung vorwiegend in flachem Wasser. Kaimane unterstehen dem Artenschutzübereinkommen und bedürfen zur Haltung einer Bewilligung. Es sei davon auszugehen, dass das Tier wahrscheinlich aus illegaler Tierhaltung stamme und ausgesetzt worden sei.

Auf Veranlassung des kantonalen Veterinärdienstes sowie der kantonalen Jagdverwaltung suchte die Aargauer Kantonspolizei am Montagabend das Seeufer auf dem fraglichen Seeabschnitt ab. Vom gesuchten Tier fand sich jedoch keine Spur. Hinweise zur Herkunft des Kaimans und möglichen führeren Tierhaltern würden nicht vorliegen, heisst es weiter.

Laut Einschätzung eines beigezogenen Experten gehe von einem Tier dieser Art und Grösse keine akute Bedrohung für Menschen, namentlich für Badende und Spaziergänger, aus. Solche Reptilien, zu deren Beutetiere primär Fische und Kleintiere gehörten, seien grundsätzlich scheu und reagierten erst aggressiv, wenn sie sich bedroht fühlten.

Die Aargauer Kantonspolizei bittet die Bevölkerung um Wachsamkeit, da sich die Suche nach einem solchen Tier als schwierig darstelle. Wer im Hallwilersee ein solches Tier sehen sollte, wird gebeten, dies der Kantonspolizei – Notruf 117 – zu melden. Es sei zu unterlassen, sich dem Tier zu nähern oder es gar selber einfangen zu wollen. Ferner sucht die Kantonspolizei Personen, die verdächtige Feststellungen im Zusammenhang mit einer privaten Reptilienhaltung gemacht haben.

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