Seetaler Helfer stehen bereit

In Ballwil ist es das «Frohe Alter» und die Frauengemeinschaft, in Aesch die Pro Senectute oder in Hochdorf und Hohenrain die Gemeinde. Überall im Seetal koordinieren verschiedene Stellen die Hilfe für Menschen, die das Haus nicht verlassen können oder sollen. Diese Koordinationsstellen verzeichnen eine grosse Resonanz, allerdings bisher nur bei den Helfern.

Paula Britschgi, welche die Hilfe von zu Hause aus in Aesch organisiert, sagt in der Vorwoche: «Wir haben bereits zwölf freiwillige Helferinnen, die sich gemeldet haben.» Zusätzlich sei ihr auch Hilfe von Pfadfindern und Pfadfinderinnen zugesagt worden. Die Freiwilligen bieten sich an, Einkäufe zu erledigen oder helfen bei Botengängen. In Ballwil bietet auch der Detaillist Volg die Möglichkeit des Lieferdienstes.

Eine der Helferinnen in Ballwil ist Janine Bieri. Bereits vergangene Woche hatte sie sich gemeldet, am Montag kamen dann die ersten Anfragen. Zweimal konnte sie Lebensmittel im Dorf ausliefern. «Die Leute begreifen es langsam», glaubt Janine Bieri. Die 43-Jährige glaubt aber auch, dass in einem Dorf mit überschaubarer Grösse wie Ballwil die Nachbarschaftshilfe sowieso funktio-niere, «man kennt einander und hilft.» Auch sie unterstütze ihre 80-jährige Nachbarin, damit diese nicht mehr zum Einkaufen aus dem Haus muss, erzählt die Hausfrau. Für sie sei es selbstverständlich, in diesen Zeiten Solidarität zu zeigen. «Ich bin sowieso schon in einem gemeinnützigen Verein aktiv und wir besuchen alte oder einsame Menschen auch sonst.»

Hochdorf: Viele «Ü75» am Einkaufen
Positiv überrascht von der Hilfsbereitschaft der Hochdorfer und Hochdorferinnen ist auch Gemeinderat Daniel Rüttimann. «Wir haben bereits über 115 Helfer und Helferinnen in Bereitschaft», so Rüttimann am Dienstag. Das Angebot wird jetzt zunehmend genutzt. Bereits über 40 Vermittlungen konnten erfolgreich getätigt werden. «Es liegt jetzt wirklich an den Direktbetroffenen, zum Schutz von sich selber und der Bevölkerung externe Hilfe anzunehmen. Falscher Stolz ist hier fehl am Platz. Die BAG-Vorgaben sind von allen, jungen und alten, ernst zu nehmen.»

Auch in Hochdorf ist festzustellen, dass sich viele Senioren nicht an die Weisung halten, zu Hause zu bleiben. So sagte eine Person des «Helfer-Pool»: «Nach meinem Wochen-Einkauf durch die Migros bin ich etwas geschockt, wie viele Ü75-Jährige gemütlich ihren Einkauf erledigen.»

Aesch: 60 Personen angerufen
In Aesch sitzt Rita Hunziker-Lang zu Hause am Telefon. Sie koordiniert die Einsätze und sagt, dass sich bereits am Donnerstag der Vorwoche fünf Helfer und Helferinnen gemeldet hätten. Allerdings hält sich das Interesse am Angebot auch in Aesch in Grenzen, bis am Dienstag konnten vier Kontakte vermittelt werden. Rita Hunziker-Lang hat es sich zur persönlichen Aufgabe gemacht, möglichst viele ältere Leute im Dorf persönlich per Telefon anzusprechen; über 60 Personen habe sie am Wochenende angerufen, um diese auf das Angebot aufmerksam zu machen. Die Dankbarkeit für das Angebot sei gross, sagt Rita Hunziker. «Es ist ein unglaubliches Echo. Auch Personen, die das Angebot nicht in Anspruch nehmen, geben positive Rückmeldungen.»

Pro Senectute mit eigener Anlaufstelle
Pro Senectute Kanton Luzern baut die Kapazitäten bei der Freiwilligenvermittlung aus und bietet eine Anlaufstelle für Unterstützungsangebote sowie Unterstützungsanfragen. Mit Ausnahme der Bildung+Sport-Angebote werden sämtliche Dienstleistungen für die ältere Bevölkerung aufrecht erhalten.

Wie Pro Senectute weiter mitteilt, «weite sie das Angebot für Klientinnen und Klienten aus und suche pragmatisch nach Lösungen bei Fragestellungen und Problemen, die sich aufgrund des Coronavirus ergeben». Die Kapazitäten bei der Freiwilligenvermittlung werden ausgebaut und eine Anlaufstelle für Unterstützungsangebote sowie Unterstützungsanfragen angeboten.

Hilfsangebote in der Region
Hier eine – unvollständige – Liste der Hilfsangebote. Wird in Ihrer Gemeinde ebenfalls eine Hilfe angeboten, die hier nicht aufgeführt ist? Bitte melden Sie das Angebot auf [email protected], damit wir die Liste online vervollständigen können. 

Aesch:
>Pro Senectute. Theres Brun-Budmiger, Tel. 041 917 06 01; Rita Hunziker-Lang, Tel. 041 917 37 44; Lebensmittel Volg-Laden Tel. 041 917 30 65.

Ballwil:
>Volg, Bestellungen 8 bis 17 Uhr, Tel. 041 448 13 46. Frohes Alter, Frauengemeinschaft, Paula Britschgi, Tel. 041 448 19 55.

Ermensee:
> Ermensee hilft: www.ermensee-hilft.com

Eschenbach:
>Frau und Familie, M. Jung, Tel. 041 448 09 24, 079 719 24 56, [email protected]. Sprechen und austauschen, Präses Althea Zöllig, Tel. 041 448 40 51.

Gelfingen:
>Dorfvereines Gelfingen; Evelyne Winter und Bernadette Widmer, Tel. 041 917 02 75

Hitzkirch (Gemeinde):
>Ein von der Gemeinde koordinierter Service ist im Aufbau. Für nicht medizinische Notfälle kontaktieren Sie bitte die Gemeindeverwaltung: [email protected] oder Tel. 041 919 70 30. Kontakt Seelsorgerteam: Pfarramt Hitzkirch, Tel. 041 917 12 45; Daniel Unternährer, Tel. 041 917 14 07.

Hochdorf (Gemeinde):
>Freiwillige melden sich online unter: www.hochdorf.ch. Hilfe unter: Tel. 041 914 17 45 (Mo bis Fr 8.30 bis 11.30; 14 bis 16.30 Uhr).

Hohenrain (Gemeinde):
>HelferInnen-Pool: Tel. 041 914 61 11.

Inwil:
>Volg, Bestellungen 8.30 bis 10 Uhr/16 bis 17 Uhr. Tel. 041 448 38 17. Bäckerei Hüsler. Lieferdienst. Tel. 041 448 12 34.

Pro Senectute
>Unterstützungsangebote sowie Un-terstützungsanfragen, Tel. 041 226 11 88, E-Mail [email protected]

Römerswil:
>Helfer-Pool. Freiwillige Helfer/innnen (Alter 18 – 64) melden sich bei Bernadette Bucher, Bereichsleiterin Betreutes Wohnen, Telefon 079 911 91 77 / 041 910 28 65.
Wer Hilfe oder Unterstützung benötigt, meldet sich telefonisch unter den vorgenannten Nummern

Pastoralraum Baldeggersee:
>Die entsprechenden Personen, Telefonnummern oder die E-Mail-Adressen finden Sie auf der Homepage prbs.ch unter Kontakte oder im Pfarreiblatt. Römerswil: 041 910 13 51 

Reformierte Kirche Hochdorf: 041 911 06 87. www.reflu.ch/hochdorf