Neues Schulhaus für 180 Schüler

Sanierungsbedürftig, nicht mehr zeitgemäss, zu klein – die Gemeinde braucht ein neues Schulhaus. Nun ist klar, wie es dereinst aussehen soll. Das genaue Projekt steht aber wohl erst Ende 2022, dann kommt der Planungskredit an die Urne.

So soll das Schulareal dereinst aussehen.
Jonathan Furrer

Zum Einstieg etwas Matheunterricht: Der geplante Neubau ist für 180 Schüler und Kindergärtler ausgelegt, derzeit besuchen das Schulhaus in Aesch jedoch nur 97 Kinder. Doch diese Zahl dürfte sich in den kommenden Jahren rasant nach oben bewegen, Gemeindepräsident Christian Budmiger rechnet vor: «Aesch zählt heute rund 1300 Einwohnerinnen und Einwohner, die Tendenz ist aber steigend. 80 Wohnungen sind derzeit bewilligt oder bereits im Bau. Dazu kommt die innere Verdichtung. Daher rechnen wir in den nächsten fünf bis zehn Jahren mit 1600 bis 1700 Aescher.» Durchschnittlich würden im Kanton rund 12 Prozent der Bevölkerung die Schule besuchen, daher habe man sich für diese Schulhausgrösse entschieden, so Budmiger. Denn: «Wir wollten bewusst auf 20 bis 25 Jahre hinaus schauen und nicht in 10 Jahren wieder korrigieren müssen.»

Neben den steigenden Schülerzahlen gibt es aber noch weitere Gründe, wieso Aesch den Neubau möglichst rasch umsetzen möchte: Die bestehende Anlage genügt den Anforderungen des Lehrplans 21 nicht, ausserdem müsste in den kommenden Jahren sowieso in die bestehenden Bauten, beispielsweise aus energetischen Gründen, viel investiert werden. Neben den Schulraumbedürfnissen benötigt die Gemeinde gemäss Budmiger zudem auch neue Räumlichkeiten für den Werkhof und die Feuerwehr.

«tick, trick und track» überzeugt Jury
Ende 2019 bereits genehmigte die Gemeindeversammlung für den Schulhausbau einen Planungskredit in der Höhe von einer Million Franken. Seit Dienstag sind nun die Resultate aus dieser Planung bekannt. Das Siegerprojekt nennt sich «tick, trick und track», ausgearbeitet wurde es von den Generalplanerteams rund um MAI Architektur GmbH, Luzern, und UNIT Architekten AG, Sempach. Dabei handle es sich aber nicht um die Endversion, sondern um einen «Lösungsvorschlag», betont der Hochdorfer Architekt Thomas Mosimann, der die Bauherrenprojektleitung innehat. Konkret heisst dies: Die Planungen werden im kommenden Jahr auf der Grundlage des vorliegenden Projektes fortgeführt. Man «peile nun die Landung» an, beschreibt Mosimann das weitere Vorgehen der Planer. Endprojekt und Planungskredit sollen dann gemäss Budmiger im vierten Quartal 2022 an die Urne kommen. Gemäss groben Schätzungen koste der Neubau rund 15 Mio. Franken. Dieser Betrag ist bereits im Budget der Gemeinde eingestellt. Wie Mosimann erklärt, könnten diese Kosten aber «plusminus 25 Prozent abweichen». Dies auch, weil derzeit eine «extreme Bauteuerung» vorherrsche.

Bezüglich Kosten ist es Budmiger wichtig zu betonen, dass es sich der Gemeinderat zum Ziel gesetzt habe, den Schulhausneubau mit dem bestehenden Steuerfuss – aktuell 1.80 – zu finanzieren. Machbar soll dies auch sein, da man dank der prognostizierten Bevölkerungszunahme mit Mehreinnahmen rechnet.

Drei Gebäude, kein Provisorium und eine 440-m²-Turnhalle
Der Lösungsvorschlag «tick, trick und track» sieht vor, die bestehende Schulanlage durch drei Neubauten zu ersetzen, welche in mehreren Etappen erstellt werden. Somit könnten sogenannte «leere Kosten» für Schulraumprovisorien vermieden werden, der Schulunterricht könnte während dem Bau in den bestehenden respektive neuen Gebäuden stattfinden. Wie Budmiger sagt, verlängere sich dabei jedoch auch die Bauzeit.

Neben Schulzimmern, dem Werkhof, Feuerwehrlokal sowie Vereinsräumen, ist die Turnhalle ein weiteres zentrales Element des Areals. Diese misst heute 180 Quadratmeter. Nach ihrer Erstellung sei Aesch um diese Sportstätte von den umliegenden Gemeinden beneidet worden, sagt Budmiger. Davon kann aber längst keine Rede mehr sein: Das Bundesamt für Sport Baspo hat die Norm für heutige Turnhallen auf 448 Quadratmeter geschraubt, dieser «Minimalanforderung» werde man mit dem Neubau gerecht, sagt Mosimann. Auf den Bau einer Mehrzweckhalle habe man aber bewusst verzichtet, so Budmiger. Denn erstens verfüge Aesch mit der Tellimatt bereits über eine solche Einrichtung und zweitens sei es am jetzigen Standort schlicht nicht möglich, genügend Parkplätze zur Verfügung zu stellen.

Apropos Standort: Der ursprüngliche Plan, die neue Schule auf einem zentralen Gelände im Dorf zu errichten, ist nach Rücksprache mit dem Kanton verworfen worden. Budmiger: «Dieser Plan sah vor, dass wir das Grundstück, wo die Schule heute steht, verkaufen und einen entsprechenden Erlös generieren können.» Doch habe sich gezeigt, dass die kantonalen Richtpläne dies verunmöglichten, das Land hätte in die Landwirtschaftszone zurückgeführt werden müssen.

Nach der aus Sicht der Gemeinde hoffentlich erfolgreichen Abstimmung Ende 2022 dürfe man für die nächsten Schritten «keine Zeit mehr verlieren», sagt Budmiger. Dem ist tatsächlich so, soll die neue Schule tatsächlich wie geplant 2024 fertiggestellt sein.

Jonathan Furrer

Modelle und Pläne können an der Ausstellung am Samstag, 18. Dezember, in der Turnhalle begutachtet werden. Öffnungszeiten: Vormittags 10.30 bis 12 Uhr, nachmittags 13.30 bis 15 Uhr.

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