Die Ballwiler Wirtschaft anno dazumal

"Anno dazumal – Zeitzeugen erzählen", so lautete der Titel des einstündigen Gesprächs an der "Gwärb17" am Samstag mit vier Ballwilerinnen und Ballwilern, die das Dorf noch vor 70 Jahren erlebt haben. Befragt von Hans Moos und Paul Bernet wussten sie einiges zu erzählen.

Manuela Mezzetta

Fünf Pionierfirmen hätte es anno dazumal in Ballwil gegeben, sagte Hans Moos zu Beginn der Gesprächsrunde: die F. Gehrig und Co. AG, die Firma J. Gehrig, die Tschupp und Co. AG, die Sägerei Honauer und die "O. Galliker & Söhne", heute die Galliker Ballwil AG.

Die Halle, in der zur Zeit die "Gwärb17" stattfindet, wurde vor 70 Jahren erbaut. Miterlebt hat dies Trudi Gehrig, die Frau von Franz Gehrig, dem Bauherrn der Produktionshalle. Lange wurden an dieser Stelle Waschmaschinen produziert, 300 Arbeitsplätze gab es zeitweise. Ab 1948 arbeitete Josef Britschgi – auch er einer der Zeitzeugen – hier; er entwickelte Motoren und bildete Lehrlinge aus. Zuletzt hiess die Firma Belimed, 2016 wurde der Produktionsstandort Ballwil geschlossen.

Auf der Bühne sass ebenfalls Ursula Lang-Tschupp; die Anfänge der späteren Tschupp und Co. AG liegen in den 1830er-Jahren. Ihr Onkel und Vater führten später die Firma. "Ich war stolz auf die Firma", sagte sie am Samstag. Das, woran sie sich am besten erinnere, seien die Fabriksirenen, die täglich mehrmals heulten. Die Firma existiert noch heute als Bitex Bimoid AG.

Jakob Werder, der heutige Archivar der Kirchgemeinde Ballwil, wurde in einem Gebäude, in dem Arbeiter der Sägerei Honauer ihre Wohnung hatten, geboren. Sein Vater begann mit 16 Jahren in der Sägerei zu arbeiten, in den 1950er-Jahren verliess er aber die Firma. Natürlich weiss Jakob Werder als Archivar viel über die Ballwiler Begebenheiten: zum Beispiel wie man damals gelebt hatte, welche Handwerker es im Dorf gab, wo man einkaufte.

Mehr Fotos von der Gewerbeausstellung in der Fotogalerie.

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