Mehr Steuern zahlen für die Talstrasse?

Die Gemeinde hat im Rahmen der Budgetgemeindeversammlung vom Dezember eine Befragung zum Thema Talstrasse gestartet. 62 Rückmeldungen gingen ein.

Mehr Steuern bezahlen, um eine Tunnelvariante der Talstrasse zu bezahlen? (Blau = Ja, Rot = Nein, Grün = keine Angabe)
Yves Bucher

Ja, die Bevölkerung von Eschenbach befürwortet eine Talstrasse. Mindestens gemäss der Umfrage der Gemeinde. 62 haben darauf geantwortet und das ist natürlich keine repräsentative Umfrage. Interessant sind die Ergebnisse allemal. 69 Prozent erachten die Talstrasse notwendig zur Entlastung des Dorfverkehrs. Und genauso viele sehen eine Tunnelvariante als die beste Variante. Diese Meinung stützt die Aussagen des Gemeinderates, welcher auch eine Untertunnelung priorisiert (der «Seetaler Bote» berichtete).

Brisant ist die von der Gemeinde gestellte Frage, ob die Bevölkerung bereit wäre, eine befristete Zwecksteuer über fünf bis 10 Jahre, zum Beispiel 0,2 Einheiten, zu bezahlen, um die Tunnelvariante teilweise selber zu finanzieren. 44 Prozent sagen dazu Ja, 43 Prozent Nein. 13 Prozent haben sich zu dieser Frage nicht geäussert. Eine Frage, welche die Bevölkerung teilt. Nur: 62 Rückmeldungen entsprechen 1,74 Prozent der Bevölkerung. Viel Aussagekraft ist also nicht vorhanden. Die Frage zeigt aber, dass der Gemeinderat Eschenbach sich solche Gedanken macht. Möchte Eschenbach in der Causa Talstrasse also einen Sonderzug fahren und die anderen Gemeinden aussen vor lassen? «Nein», stellt Gemeindeammann Markus Kronenberg klar. «Uns ist es aber dran gelegen, eine gute Lösung für unsere Bevölkerung zu finden». Eine 20 Meter breite Schneise, welche das Dorf zerschneide könne er sich nicht vorstellen.

Repräsentative Umfrage geplant

Die Idee Seetal AG plant zur Zeit ebenfalls eine Umfrage zur Talstrasse. «Wir stehen noch ganz am Anfang und die Fragestellung ist noch nicht endgültig definiert», sagt die Geschäftsleiterin Anita Dietrich. Zur Befragung von Eschenbach sagt sie: «Eine Meinungsumfrage ist Schwankungen unterworfen, sie gibt Antwort auf die momentane Befindlichkeit.» Zudem sei eine Befragung nur aussagekräftig, «wenn die richtigen Fragen gestellt werden, die auch entsprechend ausgewertet und interpretiert werden können.» Man darf also auf die Fragen der Idee Seetal AG gespannt sein – und auch auf die Antworten.

Entscheidung im November

Der Kantonsrat berät das Bauprogramm und damit die Einteilung der Talstrasse im November. 53 Prozent der befragten Eschenbacher finden es nicht richtig, dass die Talstrasse in den Topf C «hinausgeschoben wird». Der nächste Schritt ist aber sowieso die Prüfung der konkreten Linienführung. Eine repräsentative Umfrage wäre auch hierzu äusserst interessant.

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