Idee Seetal befragt KMU zur Talstrasse

Das Netzwerk Wirtschaft der Idee Seetal AG hat rund 1400 KMU im Seetal einen Fragebogen zur Talstrasse versandt. Dabei geht es um die Gründung einer IG Pro Talstrasse.

Die geplante Talstrasse soll dereinst die Zufahrt zum Seetal erleichtern.
Yves Bucher

«Für die Entwicklung des Seetals ist die Umfahrungsstrasse ein entscheidender, wenn nicht gar der wichtigste Erfolgsgarant.» So beginnt der Begleitbrief zu einem Umfragebogen, der an rund 1400 KMU im Seetal versandt worden ist. Dahinter steht das Netzwerk Wirtschaft der Idee Seetal AG. Worum es bei der Umfrage geht, stellen die Unterschreibenden des Briefes, Christoph Blum als Leiter des Netzwerks Wirtschaft, und Anita Dietrich, Geschäftsleiterin der Idee Seetal AG, klar: «Wir wollen eine Interessengemeinschaft (IG) pro Talstrasse gründen, um das Projekt zeitnah, bindend und im Interesse der lokalen Wirtschaft zum Erfolg zu führen.»
Der Fragebogen ist schlicht gehalten. Die KMU können die Frage, ob sie für den Bau einer Talstrasse sind, mit Ja oder Nein beantworten, ob sie eine IG pro Talstrasse unterstützen, wenn ja, wie, und zudem Bemerkungen anbringen. «Die Zurückstufung des Bauprojekts durch den Kanton in den Topf C war für uns Anlass, bei der Wirtschaft nachzufragen, wie sie zur Umfahrungsstrasse steht», sagt Christoph Blum. Ob die IG dereinst auch für die Bevölkerung zugänglich ist, kann Blum zurzeit nicht beantworten. «Mein Ziel ist, dass die IG vor den Sommerferien auf eigenen Beinen steht. Dies im Hinblick auf die Diskussion des Bauprojekts im Kantonsrat im November.» Auf eigenen Beinen bedeute auch, dass man auch die Finanzierung der IG sichern möchte. «Wir suchen eine eigenständige Lösung ausserhalb der Idee Seetal AG», so Christoph Blum weiter.

Noch keine Bevölkerungsumfrage

Die Gemeinde Eschenbach hat Ende Januar die Resultate einer Umfrage zur Talstrasse präsentiert (der «Seetaler Bote» berichtete). Damals argumentierte Anita Dietrich, dass eine Umfrage nur dann aussagekräftig sei, «wenn die richtigen Fragen gestellt werden, die auch entsprechend ausgewertet und interpretiert werden können.» Das wirft die Frage auf, ob der versandte Fragebogen die richtigen Fragen stellt und diese Umfrage an die KMU aussagekräftig ist. «Das Netzwerk Wirtschaft der Idee Seetal AG hat den Auftrag gefasst zu prüfen, ob eine IG pro Talstras­se bei den Seetaler KMU gewünscht ist und ob sie bereit sind, einen Beitrag dazu zu leisten. Mit dieser Umfrage wollen wir das herausfinden», so Anita Dietrich.

Ob es dereinst eine repräsentative Umfrage bei der Bevölkerung gibt, lässt Dietrich offen. «Wir stehen am Anfang eines eingeläuteten Prozesses. Es sind Gespräche mit den Gemeinden und weiteren involvierten Personen notwendig, um diese Entscheidung zu fällen. Wir wollen keine Schnellschüsse machen und uns sehr gut überlegen, ob überhaupt, wenn ja wann und in welchem Umfang eine Befragung richtig und sinnvoll ist.» Wie werden aber die Gegner der Talstrasse, welche ja Teil der Bevölkerung des Seetals sind, mit eingebunden? Gemäss Regionalem Entwicklungsplan (REP) sollen nämlich neben den Gemeinden, Investoren, der Wirtschaft und Fachorganisationen auch die Bevölkerung und die Grundeigentümer in die entsprechenden Planungen mit einbezogen werden. Dazu Anita Dietrich: «Wir nehmen Befürworter und Gegner der Talstrasse ernst und respektieren deren Argumente.» Und sie ergänzt: «Wir wollen das Beste für das Seetal. Jede Entscheidung hat immer mindestens zwei Seiten. Die Bilanz und das Ergebnis einer Entscheidung sollte aber einer Mehrheit dienen.»

Die Frage ist aber, ob eine Mehrheit für oder gegen die Talstrasse ist? Genau diese Frage würde eine repräsentative Umfrage bei der Bevölkerung beantworten.

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