Hochdorf schafft es 2021 in die schwarzen Zahlen

Der Milchverarbeiter Hochdorf hat es 2021 dank Sondereffekten aus zwei Verkäufen wieder in die schwarzen Zahlen geschafft. Umsatzmässig blieb das Unternehmen allerdings hinter dem Vorjahr, und auch das Betriebsergebnis ist wegen schlechter Geschäfte mit der Babynahrung negativ.

Der Milchverarbeiter Hochdorf kann für 2022 noch keine Prognosen abgeben. Foto: KEYSTONE/MARTIN RUETSCHI
Jonas  Hess

Hochdorf erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 303,5 Millionen Franken, wie die Gesellschaft am Montag mitteilte. Das sind 0,9 Prozent weniger als im Vorjahr.

Das Betriebsergebnis (EBITDA) lag mit 24,7 Millionen Franken um fast 80 Prozent über dem Vorjahr. Der EBIT war mit 6,5 Millionen Franken nach einem Vorjahresverlust von fast 70 Millionen Franken wieder positiv.

Dieses Resultat wurde allerdings durch Sonderfaktoren beeinflusst. So habe der Verkauf der Areale in Hochdorf und Welschenrohr SO zu einem Gewinn von knapp 40 Millionen Franken geführt, teilte der Milchverarbeiter mit. Gleichzeitig seien durch die Produktionsverlagerung nach Sulgen TG einmalige Rückstellungen von rund 14 Millionen Franken getätigt worden.

Bereinigt um diese Effekte gab es einen operativen Verlust auf Stufe EBIT von 16,9 Millionen Franken. Unter dem Strich resultierte ein Gewinn von 2,5 Millionen Franken, nachdem in der Vorjahresperiode noch ein Verlust von über 70 Millionen Franken verbucht worden war.

Coronapandemie verlangsamt
Vor allem im Bereich Baby Care, also dem Geschäft mit Babynahrung, hätten die Coronapandemie und die damit verbundenen Restriktionen nach wie vor die operative Entwicklung beeinträchtigt, schreibt die Gesellschaft. Besonders im zweiten Halbjahr hätten Projektverschiebungen durch die weltweit angespannte Logistiksituation zu Lieferverzögerungen und Umsatzeinbussen geführt.

Auch habe es durch das geänderte Konsumverhalten und die veränderte Nachfrage nach Milchprodukten während der Pandemie deutliche Preissteigerungen beim Rohstoff Milch gegeben, hiess es weiter. Ab Frühsommer seien dann weitere Kostenerhöhungen bei anderen wichtigen Rohstoffen für die Herstellung von Babynahrung gefolgt

Wegen des starken Wettbewerbs sei es Hochdorf bislang nicht gelungen, diese Preissteigerungen vollumfänglich auf die Kunden abzuwälzen. Das habe das Betriebsergebnis entsprechend negativ beeinträchtigt.

Verzögerte Projekte
Für das Gesamtjahr 2022 gibt sich Hochdorf im Moment bedeckt. Der genaue Bestellungseingang lasse sich nicht genau abschätzen, da Projekte teilweise verschoben oder verzögert würden. Nun nutze man diese Situation allerdings zur Sortimentsbereinigung, um die Profitabilität zu verbessern. Das solle noch im ersten Halbjahr 2022 geschehen. Bei der Präsentation der Halbjahresergebnisse im Sommer folge dann auch ein Ausblick für das Gesamtjahr, hiess es.

Zudem gab Hochdorf eine neue Partnerschaft mit Emmi bekannt. Diesen März hätten die beiden Luzerner Milchverarbeiter vereinbart, im Bereich Spezialitätenpulver sowohl auf Milchbasis als auch für vegane Produkte zusammenzuarbeiten. Hochdorf soll für Emmi Halbfabrikate und Fertigprodukte mit speziellen Anforderungen in Pulverform herstellen. sda

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