SB-Gspröch Fabio Scherer

7 von 9 Gemeinden für Weiterführung

Nach dem zweijährigen Pilotbetrieb von Taxito im Seetal haben die beteiligten Gemeinden sowie der Verkehrsverbund Luzern und der Kanton Aargau entschieden, wie es mit Taxito Seetal weitergehen soll. Nun steht fest: Fahrwangen, Hitzkirch, Hochdorf, Schongau, Bettwil, Buttwil und Muri haben sich für die Weiterführung von Taxito Seetal entschieden. Meisterschwanden und Aesch wollen Taxito nicht weiterbetreiben.

2022 wurde in Hochdorf mit einem Stand über Taxito informiert: Von links Martin Beutler (Taxito AG), Gabi Lauper (Vorsitz KEK Seetal), Luzia Frei (Verkehrsverband Luzern) und Gaby Oberson (Gemeinderätin Hochdorf). Archivfoto: André Widmer
 

Damit funktioniert Taxito Seetal weiterhin als regionales, kantons­übergreifendes Mitfahrsystem in Nord-­Süd-Richtung zwischen Hochdorf und Fahrwangen und mit einer Ost-West-Verbindung zwischen Mosen und Muri über den Lindenberg. In den Lindenberg-Gemeinden wird auf mechanische Points gewechselt, aber dafür ein zusätzlicher Point aufgestellt. So kann das Mitfahrsystem in Zukunft auch in Richtung Seetal genutzt werden. Taxito AG hat seit dem Start des Pilotbetriebs die Prozesse und Instrumente angepasst und optimiert, sodass die Kosten von Taxito mit einer mechanischen Tafel, jedoch gleichbleibender Sicherheit nur noch ein Drittel betragen. Das neue Taxito-Netz wird nach- und umgerüstet werden, die neuen Standorte werden dank neuem Design besser erkennbar sein. Die Netzanpassungen erfolgen ab Oktober 2023 bis Ende Januar 2024.

Finanzierung neu durch Gemeinden

Die Pilotphase von Taxito Seetal wurde gemeinsam vom Verkehrsverbund Luzern (VVL), dem Kanton Aargau, der SBB und den Gemeinden finanziert. Der Verbundrat des VVL hat im entschieden, die Mitfinanzierung nach Ablauf des Pilotprojekts im Seetal zu beenden. Dies aufgrund der nicht erreichten Nachfrageziele, die der VVL vorgegeben hat, was zu einem tiefen Kosten-Nutzen-Verhältnis führte. Der Einsatz von kostengünstigeren mechanischen Tafeln steht für den VVL aufgrund der veränderten Monitoringmöglichkeiten nicht zur Diskussion. Der Kanton Aargau kann sich nicht an den Weiterführungskosten von Taxito Seetal beteiligen, da die Anforderungen zur Anerkennung als öffentlicher Verkehr nicht gegeben sind.

Neu finanzieren die beteiligten Gemeinden den Betrieb von Taxito Seetal selbst. Die Gemeinden haben so die Freiheit, mehr Bürgernähe zuzulassen und das Marketing und die Preise selber zu gestalten. Die Koordination und das Monitoring erfolgt weiterhin über KEK Seetal.

Über 2000 Fahrten in zwei Jahren

Taxito Seetal wurde im Rahmen der kantonsübergreifenden Zusammenarbeit KEK Seetal der beiden regionalen Entwicklungsträger Idee Seetal und Lebensraum Lenzburg Seetal lanciert und ist seit Juni 2021 in Betrieb. Taxito leistet einen Beitrag für eine nachhaltigere Mobilität, ergänzt den öffentlichen Verkehr dank seiner Flexibilität, was Abfahrts- und Ankunftszeit und das Streckennetz anbelangt und wird von einem gemeinschaftlichen Solidaritätsgedanken getragen. Das Mitfahrsystem kann von Menschen genutzt werden, welche sich nicht mit einem eigenen Auto fortbewegen können oder wollen und wo das Angebot des öffentlichen Verkehrs (Bus / Bahn) Lücken aufweist. In den zwei Betriebsjahren kamen im Seetal über 2000 Mitfahrten zu Stande. Im ersten, von den Einschränkungen und Unsicherheiten der Covid-Pandemie geprägten Betriebsjahr waren es 742 Nutzungen. Im zweiten Betriebsjahr konnten beinahe doppelt so viele Fahrten registriert werden (1246).

Ein Drittel der Personen wurden innerhalb von zwei Minuten mitgenommen, weitere 26 Prozent innerhalb von 5 Minuten. Lediglich 11 Prozent mussten länger als 15 Minuten warten. Nur 35 Fahrten kamen gar nicht zustande. Taxito Seetal wird auch abends und in der Nacht genutzt. Dass 40 Prozent der Mitfahrenden auf den Gebrauch des vorhandenen Sicherheitselementes verzichten, nämlich die Autonummer zur Rückbestätigung an Taxito zu senden, erstaunt. Die stärkste Nachfrage besteht ab dem Standort Mosen Richtung Westen (660 Mal). Seit Frühsommer 2022 steht zudem ein Taxito Point in Muri, sodass man von dort aus mit Taxito die Lindenberggemeinden und das Seetal erreicht. Mit Taxito Seetal kann die öV-Lücke zwischen den beiden Kantonen und in Ost-West-Richtung über den Lindenberg überbrückt werden. (pd)

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Libero

Mi 09.08.2023 - 16:27

Ich finde die Idee super. Leider funktioniert aus meiner Sicht nicht alles effizient: seit einem Jahr bin ich bei Taxito als Fahrer angemeldet, wurde bis heute nie für eine Fahrt angefragt.

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