Ein Meilenstein für die Gemeinde

Mit dem Spatenstich fiel am vergangenen Samstag der Startschuss für die Bauarbeiten der neuen Mehrzweckhalle in Hitzkirch. Die Freude war bei den Projektbeteiligten und Anwesenden gross.

Der Spatenstich ist vollbracht. Foto: Milena Stadelmann
Milena Stadelmann

Die Schaufel vom Bagger durchsticht bei der Wiese neben dem Parkplatz Trottenmatt den Boden. Applaus ertönt. Der erste Spatenstich für die neue Mehrzweckhalle ist vollbracht. Die Ehre, die Erde mit der Maschine aus dem Boden zu hieven, gebührte dem Gemeindepräsidenten David Affentranger. Kurz zuvor begrüsste er die Anwesenden mit den Worten: «Schön, feiern Sie heute mit uns einen Meilenstein in der Geschichte von Hitzkirch.» Rund 120 Personen aus der Gemeinde und der Umgebung fanden sich auf dem Schulhausareal in Hitzkirch ein – darunter zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von Vereinen. Anwesend waren auch die Projektbeteiligten, die mit einem Schaufelstich in die soeben ausge­hobene Erde den Baustart zelebrierten. Dazu gehörten der komplette Gemeinderat von Hitzkirch, Projektleiter und Bauherrenvertretung Vitalij Gert, Rektor der Schulen Hitzkirch Urs Keller, die Architekten Nathanaël Chollet und Benjamin Melly, der Bauleiter Sven Püntener sowie Tamara Grob als Stellvertreterin für die Baukommission und die Vereine. Auch die Kinder Noel, Julia, Vanessa, Vera, Xenia und Emilia packten am Spatenstich mit an.

Die Schule erwarte die Halle sehnlich, sagte Gemeinderätin Rebekka Renz, die für das Ressort Bildung, ­Kultur und Sport zuständig ist. Die bestehenden beiden alten Turnhallen liessen keinen richtlinienkonformen Schulbetrieb mehr zu. Auch der Raumbedarf sei schon lange nicht mehr gedeckt. «Die Mehrzweckhalle wird unseren Schülerinnen und Schülern genügend und zeitgemässen Raum für Schulsport bieten», sagte David Affentranger am Spatenstich. Aber auch weitere Akteure wie Vereine, Parteien, oder Verbände würden künftig von der Dreifach-Sport- und Mehrzweckhalle mit integrierter Tiefgarage profitieren. Es entstehe eine Halle, «an der sich viele erfreuen werden und die eine Ausstrahlungskraft weit über das Seetal hinaus haben wird».

Aufträge für das lokale Gewerbe
Über den Baustart freute sich auch Nathanaël Chollet vom Zürcher Architekturbüro Nyx Architectes, welches den Studienauftrag für sich entschied. «Nach fast vier Jahren intensiver Planung sind wir sehr froh, soweit gekommen zu sein», sagte er. «Wir freuen uns auf die Realisierung.» Gemeinderat Daniel Eugster informierte die Anwesenden am Spatenstich über den aktuellen Stand der Bauausschreibungen. Eugster ist Projektverantwortlicher der Immobilienstrategie und leitet das Projekt Mehrzweckhalle seitens des Gemeinderates mit Rebekka Renz. Die Ausschreibungen seien weit fortgeschritten, sagte der Gemeinderat für das Ressort Finanzen und Steuern. «Es ist erfreulich, dass wir einen Teil der Aufträge an das lokale und regionale Gewerbe vergeben konnten.»

Eugster hat die Planungsphase der Mehrzweckhalle über die vergangenen Jahre begleitet. Dabei seien die Projektverantwortlichen immer wieder mit Schwierigkeiten konfrontiert worden, insbesondere bezogen auf den Zeitplan oder die Kosten. Zeitweise sei nicht mehr klar gewesen, ob die Mehrzweckhalle zustande komme. Mehrere Abstimmungen waren nötig, um den Baustart zu ermöglichen (siehe Kasten). «Mit dem Spatenstich lassen wir das hinter uns», sagte Eugster. «Heute ist nicht nur ein Meilenstein auf dem Papier. Von jetzt an sieht man die Mehrzweckhalle wachsen.»

Zeitplan «knapp realistisch»
Der Bezugstermin für die Dreifach- Sport- und Mehrzweckhalle ist auf den Schulstart im Sommer 2025 geplant. Damit liegt die Gemeinde zwar im Zeitplan, den sie seit eineinhalb Jahren verfolgt, allerdings weit hinter dem ursprünglich vorgesehenen Einzugsdatum, das auf den Sommer dieses Jahres angesetzt war. Der Gemeinderat schätzt es als «knapp realistisch» ein, dass die Mehrzweckhalle in zwei Jahren bezogen werden kann. «Ich bin optimistisch, aber bin mir bewusst, dass der Zeitplan kein Raum für Unvorhergesehenes zulässt», sagte Daniel Eugster. Verzögerungen könnten beispielsweise wetterbedingt zustande kommen oder falls auf dem Areal ein archäologischer Fund entdeckt würde. Kostenmässig sieht es gemäss dem Gemeinderat gut aus. «Momentan ist alles im grünen Bereich, vorausgesetzt es kommen keine Überraschungen auf uns zu.»

Den Spatenstich liessen die Anwesenden bei einem Apéro ausklingen. David Affentranger animierte dazu, dabei über einen geeigneten Namen für die neue Mehrzweckhalle nachzudenken.

Meilensteine der Mehrzweckhalle

Die Planung der neuen Mehrzweckhalle für die Gemeinde Hitzkirch geht bis auf das Jahr 2017 zurück. Damals wurde an einer Gemeindeversammlung die Immobilienstrategie verabschiedet, in der die entstehende Dreifach-Sport- und Mehrzweckhalle mit integrierter Tiefgarage ein Kernstück darstellt. Drei Abstimmungen in den vergangenen Jahren führten schliesslich zum Spatenstich am vergangenen Samstag.

Drei Abstimmungen
Im Dezember 2018 hiess die Stimmbevölkerung an einer Gemeindeversammlung einen Planungskredit von 370 000 Franken gut. Im Juni 2020 folgte die Abstimmung über einen Sonderkredit: Die Bevölkerung stimmte an der Urne mit über 85 Prozent einem Baukredit von 14 Millionen Franken für den Bau einer Mehrzweckhalle inklusive Tiefgarage zu.

Zwei Jahre später beantragte der Gemeinderat für den Bau der Mehrzweckhalle einen Zusatzkredit in der Höhe von 4,2 Millionen Franken sowie einen Sonderkredit für den Ausbau und die Erneuerung des Arealnetzes in der Höhe von 2,9 Millionen Franken. An einer Gemeindeversammlung genehmigten die Stimmbürgerinnen und -bürger den Zusatzkredit grossmehrheitlich mit drei Gegenstimmen und den Sonderkredit grossmehrheitlich mit sechs Gegenstimmen. mst

So soll die neue Mehrzweckhalle beim Schulareal in Hitzkirch in Zukunft aussehen. Visualisierung: NYX Architectes

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