Platz 6 im letzten Rennen der Saison
Der Start ins Rennen verlief vielversprechend: Das LMP2-Auto mit der Nummer 23 startete von Platz 13, mit Silberfahrer Bijoy Garg am Steuer. «Wir hatten bereits vor dem Rennen entschieden, eine aggressive Strategie zu verfolgen, um uns vielleicht einen Vorteil zu erarbeiten», erklärt Scherer. Diese Chance ergab sich bereits nach wenigen Minuten, als ein Zwischenfall zwischen einem LMP2- und einem GT3-Fahrzeug zu einer Safety-Car-Phase führte. United Autosports entschied sich für einen frühen Boxenstopp zum Nach- tanken und blieb trotz des Manövers im vorderen Teil des Feldes. Das Ziel: später einen Boxenstopp weniger machen zu müssen als die Konkurrenz.Kurz vor der 60. Minute stand Scherer bereit, um das Steuer zu übernehmen. Doch das Risiko der frühen Strategie ging nicht vollständig auf. «Bijoy konnte seine Mindestfahrzeit von einer Stunde leider nicht ganz er- füllen, da ihm kurz vor Ende der Stintzeit der Treibstoff auszugehen drohte», erklärt Scherer.
Glücklicherweise konnte der Fahrerwechsel nur wenige Runden später während einer erneuten Virtual-Safety-Car-Phase mit minimalem Zeitverlust durchgeführt werden. Scherer übernahm das Auto auf Platz 8 und zeigte sofort eine starke Leistung. Beim Restart machte er schnell Plätze gut und kämpfte sich bis auf Position 4 vor. Ein spannendes Duell mit dem ehemaligen For- mel-1-Fahrer Robert Kubica um den dritten Platz entbrannte. «Ich bin lange Zeit am Limit hinter Kubica gefahren», erzählt Scherer. Doch als seine Reifen nachliessen und das Auto etwas an Geschwindigkeit einbüsste, entschied er, den Abstand zu vergrössern, um die Reifen zu schonen und gleichzeitig Treibstoff zu sparen.
Nach einem weiteren Boxenstopp konnte Scherer den fünften Platz behaupten, bevor er das Auto nach etwa zweieinhalb Stunden an Teamkollege Paul Di Resta übergab. Das Team setzte erneut auf eine riskante Strategie und versuchte, den letzten Boxenstopp so weit wie möglich hinauszuzögern, um im freien Feld Boden gutzumachen. Leider blockierte ein überrundetes LMP2-Fahrzeug die Ideallinie und zehrte wertvolle Sekunden. Am Ende verpasst die Nummer 23 seinen erstes, greifbares Podium der Saison und be- endet das Rennen mit einem weiteren sechsten Platz.
Trotzdem positives Fazit
zur Saison
«Natürlich wäre es fantastisch gewesen, die Saison mit einem Podium zu beenden», sagte Scherer nach dem Rennen. «Aber uns hat leider erneut das nötige Quäntchen Speed gefehlt. Innerhalb der Kategorie waren wir oft im Mittelfeld und unserem Auto hat ein- fach der letzte Funke gefehlt, um ganz vorne mitzufahren.» Scherers Auto beendet die Saison auf Rang 11 in der Gesamtwertung, nur zwei Punkte hinter dem Schwesterauto. Trotz des verpassten Podiums blickt Scherer positiv auf das Jahr zurück: «Auch wenn ich natürlich gerne an der Spitze mitgefahren wäre, war die Saison 2024 für mich eine wertvolle Erfahrung. Ich konnte mich mit den besten Fahrern der Serie messen und mich auf Augenhöhe mit meinem Team- kollegen Paul Di Resta, einem hochkarätigen Piloten, beweisen.»
Scherer betont ausserdem, wie viel er zum Team beitragen konnte: „Ich habe mich nicht nur fahrerisch weiterentwickelt, sondern konnte auch bei der Fahrzeugabstimmung und den Setups wichtige Inputs geben. Persönlich war es ebenfalls eine grossartige Saison, in der ich neue Freundschaften geschlossen habe.»
Nun Vertragsverhandlungen
Mit diesem soliden Abschluss und einem positiven Fazit freut sich Scherer auf kommende Herausforderungen in seiner Karriere: «Aktuell befinde ich mich wieder in der spannenden Phase der Vertragsverhandlungen und die Gespräche für das nächste Jahr laufen auf
Hochtouren. Ich stehe mit verschiedenen Teams für diverse Projekte in Kontakt», so Scherer, fügt je- doch hinzu, dass er zu diesem Zeitpunkt noch keine genauen Details nennen könne. pd
Newsletter
Melden Sie sich hier kostenlos für unseren Newsletter an und erhalten Sie die neusten Nachrichten aus der Region Willisau, dem Wiggertal, dem Kanton Luzern und Sport regelmässig am Morgen in Ihr E-Mail-Postfach.
Anmelden
Kommentieren & mitreden
Sie wollen diesen Artikel kommentieren? Kommentieren Sie sachlich, respektvoll. Wir freuen uns.
Hier registrieren und vollen Zugang erhaltenSie haben bereits ein Konto ?
Zur Anmeldung