Ukraine-Krise: Asylunterkunft in Wikon
Seit dem 12. März 2022 ist der Schutzstatus S für ukrainische Flüchtlinge in Kraft. Das SEM strebt ein schnelles Verfahren zur Verleihung des Status S an: Innerhalb von maximal drei Tagen sollen die Betroffenen über einen Entscheid verfügen und einem Kanton zugewiesen werden. Für den Kanton Luzern bedeutet das, dass er durchschnittlich 35 ukrainische Flüchtlinge pro Tag aufnimmt und unterbringt - nebst den regulären Zuweisungen von Flüchtlingen.
120 neue Plätze
Der Kanton verfügt momentan über 415 Plätze in den vier Asylunterkünften in Emmen, Fischbach, Kriens und St. Urban. Aufgrund der zu erwartenden Zuweisungen ukrainischer Flüchtlinge werden dringend weitere Plätze benötigt. Mit der Marienburg in Wikon kommen am 25. März 2022 weitere 120 Plätze dazu. Die temporäre Nutzung der Marienburg als Asylzentrum ist für maximal zwei Jahre möglich. Die Betreuung wird durch die Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen (DAF) im 24-Stunden-Betrieb sichergestellt. Kinder im schulpflichtigen Alter besuchen die Zentrumsschule, die durch die Dienststelle Volksschulbildung (DVS) geführt wird.
Unterstützung der Gemeinde
Das Siedlungsleitbild der Gemeinde Wikon, welches als Grundlage für die laufende Ortsplanungsrevision erstellt wurde, hält eigentlich fest, dass die Liegenschaft Marienburg nicht für ein Asylzentrum genutzt werden darf. Gemäss Gemeindepräsidentin Michaela Tschuor präsentiert sich nun eine ganz andere Situation als seinerzeit, als das Siedlungsleitbild verabschiedet wurde. «Wir sehen uns hier mit einer humanitären Ausnahmesituation konfrontiert. Nun ist nicht der Moment um an einem früheren Entscheid festzuhalten, wenn stattdessen Menschen in Not geholfen werden kann. Für den Gemeinderat Wikon war daher klar, dass er offen und bereit ist, den Kanton Luzern für diese befristete Zeit zu unterstützen», so Tschuor.
Überwältigende Solidarität
Regierungsrat Guido Graf, Vorsteher des Gesundheits- und Sozialdepartements, zeigt sich dankbar für die bisher erfahrene Solidarität der Gemeinden. «Ich habe bislang in den Gesprächen mit den Gemeinden ausschliesslich Verständnis und Hilfsbereitschaft erfahren, was nicht selbstverständlich ist. Es ist mir ein grosses Anliegen, den Gemeinden für ihre Unterstützung meinen Dank auszusprechen».
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