Spitex Hochdorf und Umgebung wappnet sich

Die Omikronwelle rollt weiter. Die Spitex Hochdorf und Umgebung hat einen Massnahmenkatalog erarbeitet für den Fall, dass coronabedingt (zu) viele Mitarbeitende erkranken oder in Quarantäne müssen.

André Widmer

«Die grassierende Omikronvariante ist sehr ansteckend und bereits vorherrschend», heisst es in einem Schreiben der Spitex Hochdorf und Umgebung *, das die Gemeinden als Auftraggeber am Freitag erhalten haben. Die Organisation informiert darin über die geplanten und bereits in die Wege geleiteten Massnahmen. Zwar läuft zurzeit alles normal und es ist genügend Personal einsatzbereit. Dennoch muss sich die Spitex-Organisation für den Fall von vielen gleichzeitig erkrankten oder sich in Quarantäne befindenden Mitarbeitenden wappnen. «Wir haben, gestützt auf Empfehlungen des BAG, präventive Massnahmen intensiviert, um zu verhindern, dass das Personal an Covid-19 erkrankt», heisst es weiter. Dazu gehörten die Einhaltung der Distanz- und Hygienevorschriften, aber auch das regelmässige Testen der Mitarbeitenden. «Seit Anfang Dezember gilt für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Zertifikatspflicht», sagt Geschäftsführerin Brigitte Pfrunder. Die Impfquote beim Personal sei mit über 80 Prozent sehr hoch, dazu würden die Genesenen kommen. Die wenigen nicht Geimpften und nicht Genesenen würden sich zwei- bis dreimal pro Woche einem Pooltest unterziehen.

Von Ferienstopp bis Armee-Einsatz

Die Spitex Hochdorf und Umgebung hat basierend auf der Wegleitung des Spitex Kantonalverbandes Luzern sowohl betriebliche als auch personelle Massnahmen erarbeitet. Als Vorsichtsmassnahme werden zum Beispiel nur noch dringend notwendige Sitzungen abgehalten. «Vermehrt finden Sitzungen auch online statt oder wir sagen sie ganz ab», so Brigitte Pfrunder. Sollten aber mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter coronabedingt gleichzeitig ausfallen, so gibt es verschiedene personelle Massnahmen, die ergriffen werden können. Unter anderem werden die Einsatzzeiten beim eingesetzten Personal verlängert, es gilt ein Ferien- und Freitagestopp, und das Pensum von Teilzeitmitarbeitenden wird erhöht. Wird die Personaldecke noch dünner, können auch Mitarbeitende, die sich in Quarantäne oder Isolation befinden, vorzeitig wieder in den Einsatz geschickt werden. Die Entscheidung des Bundesrats, die Quarantäne auf fünf Tage zu verkürzen, kommt Brigitte Pfrunder entgegen. «Personen, die ein positives Testergebnis erhalten, aber keine Symptome zeigen, können im Notfall ebenfalls eingesetzt werden.» Auch auf ehemalige oder pensionierte Angestellte sowie Mitarbeitende anderer Spitex-Organisationen und stationärer Einrichtungen möchte man zurückgreifen – wenn denn dort genügend Personal vorhanden ist. Als Ultima Ratio wäre auch der Einsatz von Angehörigen von Zivilschutz und Armee möglich.

Notwendige Pflegeleistungen
werden jederzeit ausgeführt

Sollten auch diese Massnahmen das Aufrechterhalten der Dienstleistungen der Spitex Hochdorf und Umgebung nicht mehr ermöglichen, sind Leistungsreduktionen und -einstellungen vorgesehen. Das mag dramatisch klingen, betrifft aber nur Dienstleistungen, die nicht dringend notwendig sind. «Das kann bedeuten, dass das Duschen eines Klienten oder einer Klientin um einen Tag hinausgeschoben wird. Und wir werden abklären, ob Angehörige das Verabreichen oder Bereitstellen von Medikamenten übernehmen können», sagt Brigitte Pfrunder. Sie betont aber, dass Leistungen in der Pflege, die notwendig sind, auch jederzeit ausgeführt werden. «Die vorübergehende Reduktion oder Einstellung von Leistungen wird vorher immer mit dem zuständigen Arzt, den Klienten und Klientinnen und den Angehörigen abgesprochen.»

Stand Anfang dieser Woche läuft bei der Spitex Hochdorf und Umgebung alles reibungslos. Wie die Lage in den kommenden Tagen und Wochen aussehen wird, ist – wie so oft in dieser Pandemie – ungewiss. Brigitte Pfrunder hofft, dass die personellen Massnahmen gar nie ergriffen werden müssen. «Das Verantwortungsbewusstsein unserer Mitarbeitenden – auch im privaten Bereich – ist sehr gross», sagt sie. Dennoch wird letztlich Omikron bestimmen wie es weitergeht. «Das gesamte Spitex-Team wird die ambulanten Pflegeleistungen weiterhin bestmöglich zu erbringen versuchen. Aktuell können wir dies jedoch nicht garantieren», steht im Schreiben an die Gemeinden.

* Die Spitex Hochdorf und Umgebung bietet ihre Dienste in folgenden Gemeinden an: Aesch, Ballwil, Ermensee, Eschenbach, Hochdorf, Hohenrain, Hitzkirch, Inwil, Römerswil und Schongau. www.spitex-hochdorf.ch

(Autorin: Manuela Mezzetta)

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