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Auf dem Weg zum Profibasketballer

Basketball Der Basketballer Dario Cokara steht möglicherweise vor einer grossen Karriere in seiner Sportart. Der 16-jährige Hochdorfer spielt bereits in der NLB und hat mit der U16-Nati sensationell Bronze geholt an der EM.

«Ich will Profi werden und vom Basketball leben», sagt Dario Cokara selbstbewusst. Der ambitionierte Seetaler gehört sicherlich zu den grössten Nachwuchshoffnungen im Schweizer Basketball – und arbeitet schon jetzt fleissig daran, sich seinen grossen Traum zu erfüllen. Schon im «zarten» Alter» von 15 verliess der Teenager sein Zuhause, um nach Lausanne zu ziehen, und zwar besucht er nun seit einem Jahr dort die private Internats-Schule «Ecole Nouvelle de la Suisse Romande», wo er unter der Woche auch wohnt – diese wird Cokara voraussichtlich noch drei weitere Jahre besuchen; und dann kann er entweder die Matur oder einen internationalen Abschluss machen. Die Unterrichtssprache ist Englisch. «Doch auch Französisch habe ich schon recht gut gelernt.» Und im Internat gefällt es ihm gut, er teilt dort ein Zimmer mit drei anderen Basketballern.

Viel Freizeit hat er aber nicht. Diese holt er jeweils am Wochenende nach. «Dann kann ich jeweils nach Hause ins Seetal und Zeit mit meiner Familie und den Kollegen verbringen und mich regenerieren», sagt er. Er hat dort noch ein Zimmer im Haus seiner Eltern Josip und Kristina Cokara in Hochdorf.

Spielen und trainieren beim CNBS

Die Schule pflegt eine Kooperation mit dem «Centre National du Basketball Suisse» (CNBS), einem schweizerischen Ausbildungszentrum für Basketballtalente. Dort trainiert Dario Cokara zweimal pro Tag. «Sport und Schule sind dort gleichermassen wichtig, und ich werde dort professionell ausgebildet», sagt der für sein Alter sehr reif wirkende junge Mann und führt weiter aus: «Ich mache dort grosse Fortschritte und werde gezielt gefördert». Er erhält jeweils auch einen strikten Trainings- und Ernährungsplan. Seine Tage sind lang – und auch streng. So geht es bereits um 6.30 Uhr los mit dem Morgentraining, und um 8.20 Uhr beginnt normalerweise die Schule; abends steht danach noch ein zweites Training an.

Dario Cokara spielt in der U19-Mannschaft der CNBS, und zwar bei den «Erwachsenen» in der zweithöchsten Liga der Schweiz, der NLB. Während der Saison findet jede Woche ein Ligaspiel statt, am Freitag die Heimspiele und am Wochenende die Auswärtspartien, und zwar in der ganzen Schweiz. Mit den Leistungen seines Teams ist Cokara recht zufrieden. «Wir können gut mit den ‹ Grossen › mithalten». Nach sieben Runden steht CNBS auf dem 4. Platz, hat fünf Spiele gewonnen und nur zwei verloren. Auch ein Aufstieg ist so nicht ausgeschlossen, obwohl es eigentlich nur das Ziel des Vereins ist, dass die Talente Erfahrungen sammeln können und dass sie behutsam an das Spitzenniveau herangeführt werden.

Obwohl er der jüngste Spieler ist, hat Cokara bereits die wichtigste Rolle in der Mannschaft. Er agiert als Spielmacher, ist für den Aufbau des Spiels zuständig und ist sozusagen «verlängerter Arm» seines Trainers Ivan Rudez; auch produziert er regelmässig zwischen 10 und 20 Punkte pro Spiel. «In der ersten Saison war es noch nicht so einfach, da waren die anderen alle noch grösser und stärker. Nun bin ich gewachsen und physisch robuster.» So misst er schon jetzt 1,87 Meter.

Kroatische Wurzeln

Vater Josip Cokara (44) ist sehr zufrieden mit der Entwicklung von seinem begabten Sohn. «Wir als Eltern sind überglücklich, dass Dario die Möglichkeit bekommen hat, in Lausanne ausgebildet zu werden. Das war absolut die richtige Entscheidung.» Wie der Nachname vielleicht vermuten lässt, stammt die Familie Cokara ursprünglich aus Kroatien; diese Wurzeln werden weiterhin gepflegt. Vater und Sohn reden zusammen Kroatisch. Darios Grosseltern sind vor vierzig Jahren als Gastarbeiter in die Schweiz eingewandert; mittlerweile sind sie aber wieder zurückgekehrt. «Weihnachten wird die ganze Familie dann zusammen dort verbringen», sagt der Vater.

Schon im Alter von 6 Jahren mit 
Basketball angefangen

Josip Cokara war einst selbst Basketballspieler, er spielte als Profi in der Schweiz und in Österreich. Dementsprechend ist er auch das Vorbild von Dario Cokara: «Ich habe mich schon als kleines Kind für Basketball begeistert und begann im Alter von 6 Jahren mit der Sportart». Er schloss sich dem STV Luzern an, dort war sein Vater Jugendcoach. Und in der Freizeit begleitete ihn der Vater zum Basketballplatz bei der Kantonsschule Baldegg, dort übte er mit ihm fast täglich das Zielen auf den Korb.

«Zwischen 200 und 300 Würfe haben wir jeweils gemacht.» Mit elf wechselte Dario Cokara dann zum Luzerner Klub «Swiss Central Basketball», doch die Qualität der Jugendförderung entsprach nicht den Vorstellungen; daher hiess Lausanne die nächste Station.

Bronze mit der U-16-Nati an der EM

Auch in die Schweizer Junioren-Natio­nalmannschaft hat es der Hochdorfer bereits geschafft; und mit der U-16-Equipe hat er Historisches erreicht. An der U16-EM in Skopje (Nordmazedonien) holte die Schweiz sensationell die Bronzemedaille – es ist die erste Medaille, die eine Schweizer Landesauswahl im Basketball je gewonnen hat; und dank dem Erfolg schaffte die U16-Nati erstmals den Aufstieg in die Division A, der europäischen Spitzengruppe. So ein Erfolg hätte sicherlich kaum jemand erwartet.

«Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, dass wir das geschafft haben. Niemand hat die Schweiz wirklich ernst genommen, uns hat dieser Erfolg niemand zugetraut», sagt Dario Cokara stolz –
besonders nicht den Sieg im Viertelfinal gegen den haushohen Favoriten Montenegro. Doch auf den Lorbeeren will sich der ehrgeizige junge Mann natürlich nicht ausruhen.

«Ich will unbedingt nächstes Jahr mit der Schweiz an der Basketball-U19-WM in Lausanne teilnehmen.» Es wäre ein Heimspiel für ihn. Cokara ist zuversichtlich, dass es mit der Nomination klappt. Dort anzutreten, wäre eine riesige Chance für ihn, und ein grosses Schaufenster. «Denn dort werden die allerbesten Talente antreten, die künftigen Superstars der Welt», sagt sein Vater.

Wird er Profi in einer Spitzenliga?

Ob dieser Wunsch nun in Erfüllung geht oder nicht – Dario Cokara setzt alles daran, ein professioneller Basketballer zu werden. «Am liebsten in einer europäischen Spitzenliga oder sogar in Nordamerika, in der NBA», sagt er hoffnungsfroh.

Bereits drei Schweizer Spieler haben den Sprung in die NBA, der besten Liga der Welt, geschafft: Thabo Sefolosha, Clint Capela und Kyshawn George – warum also nicht auch Dario Cokara? «Dafür muss ich Glück haben und zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.» Sein Vater traut ihm eine schöne Karriere zu: «Er hat das Talent dazu, ob es bis nach oben reicht, wird sich zeigen. Wenn er so hart weiterarbeitet wie bisher, kann er es schaffen.»


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