Jugendräume per sofort gefordert
Noch bis Ende Jahr sammeln Elin Elmiger, Milena Bühler, Linus Affentranger, Celine Furrer, Dario Odermatt und Devin Muff Unterschriften für eine Petition, die im Januar dem Gemeinderat eingereicht wird. Die Initiantinnen und Initianten sind enttäuscht, dass die Jugendräume beim Ersatzneubau der Turnhalle an der Ermenseestrasse gestrichen wurden. «Jugendräume», erklärt Milena Bühler, Kantonsrätin, «sind in Hitzkirch seit Langem ein Thema. Das Interesse ist da, das Angebot fehlt. Nicht nur bei der Offenen Jugendarbeit Hitzkirchertal sind Räume für Jugendliche seit Jahren eine Forderung.»
Vor drei Jahren haben Elin Elmiger und Milena Bühler – seit März ebenfalls im Kantonsrat – am «Stammtischli» 16 bis 30-jährige Einwohnerinnen und Einwohner eingeladen, sich über das Zusammenleben im Hitzkirchertal auszutauschen. «Auch im Stammtischli zum Thema ‹Zusammenleben im Hitzkirchertal› im Jahr 2022 waren zielgruppengerechte Treffpunkte eines der Hauptanliegen der jungen Erwachsenen», schreibt Elin Elmiger.
Die Suche nach geeigneten Räumen ist nicht einfach, wie Lukas Elmiger, im Gemeinderat Hitzkirch zuständig für Gesundheit und Soziales, erläutert. Es gehe darum, den Jugendlichen einen erweiterten Freiraum zu ermöglichen und gleichzeitig Konflikte mit der Nachbarschaft möglichst zu vermeiden. Die Jugendarbeit für das Hitzkirchertal verfügt aktuell mit dem Joy über Räumlichkeiten im Pfarreiheim in Hitzkirch (siehe Ausgabe vom 5. Juni). Was aber fehlt, ist ein Veranstaltungs- und Aktionsräume, wie Lukas Elmiger einräumt: «Weiter betseht auch das Bedürfnis von Cliquen- und Bandräumen, der aktuell nicht gedeckt wird.»
Zu komplex, zu teuer
Mit dem Ersatzneubau an der Ermenseestrasse sahen Elin Elmiger, Milena Bühler und Gabi Felber, Präsidentin der Jugendkommission, eine Chance auf entsprechende Räumlichkeiten im Neubau. In der ursprünglichen Planung des Ersatzneubaus waren denn auch Jugendräume vorgesehen – wie vom Gemeinderat vorgeschlagen. Es zeigte sich jedoch, «dass die Vielzahl an Nutzungen und Anforderungen die Komplexität und Kosten unverhältnismässig erhöhen würden.»
Daniel Eugster, zuständig für die Immobilienstrategie der Gemeinde sagte dazu, dass sich der Gemeinderat der Problematik bewusst sei: «Sowohl Baukommission wie auch Gemeinderat bekräftigten im Anschluss an eine Mitwirkungs- und Informationsveranstaltung den Bedarf und erteilten den Auftrag, sofort nach geeigneten Räumlichkeiten zu suchen. Im Ersatzneubau können diese jedoch nicht untergebracht werden.» Enttäuscht von der Kehrtwende forderte die Jugendkommission eine Aussprache mit dem Gemeinderat. Gleichzeitig hat ein sechsköpfiges, parteiunabhängiges Komitee eine Petition an den Gemeinderat lanciert und mit dem Sammeln von Unterschriften begonnen. In der Petition wird der Gemeinderat aufgefordert, im Ersatzneubau Turnhalle Ermenseestrasse 11 in Hitzkirch Jugendräume erneut zu planen und zu realisieren.
Das Komitee widerspricht dem Argument, dass die Lage – die in der Vergangenheit mehrfach als geeignet bezeichnet wurde – nicht optimal sei: «Am Rande des Industriegebiets, zentral im Dorf, nahe an Bushaltestellen, Skatepark, Schul- und Sportanlagen ist die Lage gut. Es gibt wohl kaum eine andere Gemeindeparzelle, die geeigneter wäre.»
Auch Vereine würden profitieren
«Die Jugendräume», schreiben die Initiantinnen und Initianten in der Petition weiter, «können verschieden aussehen und preisattraktiv gestaltet werden. Denkbar wäre ein Aktionsraum mit Küche, der für Geburtstage und Feiern gemietet werden kann. Dieser könnte auch innerhalb der Tagesstrukturen liegen und einfach an den Wochenenden zur Verfügung stehen. Davon würden nicht nur Jugendliche, sondern auch Vereine und alle Hitzkirchertalerinnen und Hitzkirchertaler profitieren.» Gemeinderat Lukas Elmiger erläutert auf Anfrage, dass die Zivilschutzanlage (die beim Ersatzneubau erhalten bleibt) an der Ermenseestrasse in Hitzkirch auf die Möglichkeit von Cliquen- und Bandräumen geprüft wird, sowie weitere Liegenschaften und Grundstücke im Tal evaluiert werden, um mögliche Lösunge zu finden. Gemäss Daniel Eugster erachten es weder die Baukommission noch die involvierten Fachleute aktuell als sinnvolle Möglichkeit, Jugendräume in den Ersatzneubau an der Ermenseestrasse zu integrieren. Er lässt durchblicken, dass der Neubau so gestaltet sein müsse, dass er von der Stimmbevölkerung getragen und an einer Abstimmung genehmigt werde.Das Initiativkomitee verleiht der Forderung abschliessend Ausdruck: «Für uns ist klar: Wir wollen Jugendräume. Und zwar jetzt und nicht erst, wenn die Jugendlichen von heute Richtung Pension gehen.»
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