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Kein Windpark auf dem Lindenberg

An der gestrigen ausserordentlichen Gemeindeversammlung haben die Stimmberechtigten von Beinwil im Freiamt die Schaffung einer Sonderzone für einen Windpark im Gebiet Lindenberg abgelehnt. Die Gegner des Projekts zeigen sich erfreut.

Die Gemeindeversammlung fällte den Entscheid in einer geheimen Abstimmung am Mittwochabend mit 315 Nein- zu 197 Ja-Stimmen. Gegen den Entscheid kann kein Referendum ergriffen werden, weil das notwendige Quorum der anwesenden Stimmberechtigten erreicht wurde.

Konkret verwarf die ausserordentliche Gemeindeversammlung die Schaffung einer neuen Spezialzone für Windenergieanlagen (WEA) in der Bau- und Nutzungsordnung von Beinwil sowie die Änderung im Kulturlandplan ab. Der Gemeinderat hatte sich für den Windpark ausgesprochen. Die Gegner warnten vor negativen Einflüssen der Windräder auf die Umwelt und Landschaft.

Die Anlage sollte 25 Gigawattstunden Strom pro Jahr produzieren. Dies würde dem Energiebedarf von rund 5600 Haushalten entsprechen. Die kreisförmigen Fundamente der drei Anlagen sollten gemäss Projekt einen Durchmesser von je 25 Metern haben.

Auf Luzerner Kantonsgebiet wäre eine Windturbine geplant gewesen. Mit dem Aus im benachbarten Beinwil kann diese ebenfalls nicht gebaut werden. Die Gegenr des Projekts, der Vereib «Pro Lindenberg» in Müswangen, sprachen einer Stellungnahme von einem «Meilenstein für den Erhalt des Lindenbergs als wertvolles Naherholungsgebiet» und erwartet ein «Umdenken auf regionaler, kantonaler und nationaler Ebene und eine grundsätzliche Neubeurteilung der Rolle der Windkraft in der Schweiz».

Die Windpark Lindenberg AG wurde im Jahr 2017 vom Aargauer Energieunternehmen AEW Energie, der Centralschweizerischen Kraftwerke (CKW) und der Services Industriels de Genève (SIG) gegründet. Die drei Partner sind selbständige Energieunternehmen und befinden sich im Besitz der öffentlichen Hand beziehungsweise der jeweiligen Kantone und Gemeinden.

Luzerner sprangen ab

Auf dem Lindenberg war ursprünglich ein Windpark mit fünf Windrädern geplant gewesen - vier Windräder auf dem Horben in Beinwil und ein Windrad auf dem Luzerner Kantonsgebiet.

In einer Stellungnahme schrieb der Verein Pro Wind Aargau von einem «Fehlstart des Windexpresses im Aargau"». Die jahrelange Vorarbeit der 23 Arbeitsgruppen und der Einsatz des Gemeinderats für das Projekt hätten sich nicht gelohnt. Die Gemeinde verzichte auf Einnahmen von über 7 Millionen Franken, verteilt auf 20 Jahre. (sda/SB)


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