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Seetal | Aesch

Seetal als Gesamtregion verstehen

Die Geschäftsstelle von Idee Seetal übernimmt administrative Arbeiten für die Geschäftsstelle Seetal Tourismus. Die Organisation soll das vielfältige Angebot der Region bündeln und präsentieren.

Werner Rolli

Seit anfangs Mai leitet Melanie Widmer die Geschäftsstelle von Seetal Tourismus. An der Delegiertenversammlung von Idee Seetal vergangene Woche stellte sie das Angebot der offiziellen Tourismusorganisation vor. Als Leiterin der Geschäftsstelle in Lenzburg ist Melanie Widmer nicht nur zuständig für administrative Aufgaben und die Buchhaltung, sondern auch für Gästeservice, Marketing und Kommunikation. Sie pflegt die Website der Organisation und organisiert Events, Vorstandssitzungen und Versammlungen, die sie auch protokolliert. «Im Moment bin ich aber viel mit dem Abarbeiten von Pendenzen beschäftigt,» sagt sie im Gespräch mit dem Seetaler Boten. Das werde sich aber ändern, denn im neuen Jahr wird sie durch eine Assistenz verstärkt: «Dann möchte ich mich vermehrt der Mitgliederbetreuung widmen.» Weitere Themen, die anstehen seien die Digitalisierung, das Thema Nachhaltigkeit und barrierefreie Angebote und generell die Tourismus-Sensibilisierung. Einmal im Monat koordiniert sie ihre Aktivitäten auch mit der Geschäftsstelle von Idee Seetal in Hochdorf.

Über Kantonsgrenzen hinweg

Ein langfristiges Ziel müsste nach Melanie Widmers Ansicht sein, das Seetal als eine Region über die Kantonsgrenzen hinaus zu verstehen: «Den Gast interessiert es nicht, ob er auf seiner Wanderung oder einer Velotour eine Kantonsgrenze überquert oder nicht.» Dass dieses Anliegen berechtigt ist, zeigt eine kurze Google-Recherche. Auf der Website von Schweiz Tourismus werden unter «Seetal – Highlights» erst einmal die Schlösser Lenzburg, Hallwyl, Wildegg und der Hallwilersee erwähnt. Erst im zweiten Textabschnitt unter «Übersicht» finden das Schloss Heidegg und die Burgruine Nünegg Erwähnung.

Allerdings: Seetal Tourismus vertritt die Anliegen und Interessen seiner Mitglieder und Partner. Diese profitieren von diversen Dienstleistungen, wie der Präsenz auf der Website von Seetal Tourismus, der Möglichkeit den Newsletter zu nutzen, Zugang zu Facebook- und Instagram-Kanälen und Veranstaltungshinweisen auf Guidle, die automatisch auch auf der Website von Seetal Tourismus publiziert werden. Aber die Voraussetzung ist natürlich, dass sich Seetal Tourismus anschliessen. Aktuell zählt Seetal Tourismus 130 Mitglieder.

Prominente Mitglieder von Seetal Tourismus sind neben Schloss Heidegg und dem Schongiland auch die Weingüter, das Kloster Baldegg mit seiner Herberge und dem Klosterkafi, sowie der Campingplatz Seeblick in Mosen: «Wir haben auch agrotouristische Angebote. Da haben wir über Schule auf dem Bauernhof, Ferien auf dem Bauernhof und das Lama-Tracking auf dem Lindenberg auch regionale Produkte und Hofläden, die bei uns Mitglied sind.» Zu diesem Thema führt Seetal Tourismus in Kooperation mit dem BBZN in Hohenrain am 6. Januar eine Info- und Netzwerkveranstaltung durch.

«Das Kloster Baldegg bietet neben seinem Klosterkafi auch eine Herberge, also ein Übernachtungsangebot», fährt Melanie Widmer fort: «Das sind auch touristische Angebote, vielleicht verbindet man ja eine Wanderung mit einem Kaffee im Klosterkafi. Viele Familien und Camper schätzen das Camping Seeblick in Mosen und nicht zu vergessen die Schifffahrt auf dem Hallwilersee, die ja schliesslich auch über die Kantonsgrenze hinweg funktioniert».

Tourismus sanft

Melanie Widmer möchte sich für einen sanften Tourismus einsetzen, Aktivitäten im Einklang mit der Natur, wie sie sagt. Potenzial für Tagesgäste sieht sie bei Ausflüglern, Naturliebhabern, Kulturinteressierten und Familien in einem Umkreis von etwa 70 Kilometern. Finanziert wird Seetal Tourismus durch Mitglieder- und Partnerbeiträge, Basisfinanzierung und Kooperationseinnahmen (Luzern Tourismus), eine freiwillige Übernachtungsabgabe im Aargau, Sponsoring und den Verkauf von eigenen Produkten, den Verkauf von Inseraten und Beiträgen an konkrete Projekte. «Eine positive Grundhaltung seitens der Gemeinden gegenüber Seetal Tourismus,» sagt Melanie Widmer, «ist hilfreich für unsere Tätigkeit.» Die Gemeinden könnten auch an Zuzügerveranstaltungen auf Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in der näheren Umgebung hinweisen und Broschüren von Seetal Tourismus abgeben oder auf der Kanzlei auflegen: «Das Schöne wäre natürlich, wenn man als Besucher im Seetal dann aber nicht einfach das Picknick aus dem Coop mitbringt, sondern dass man etwas lokal kauft im Hoflädeli oder in den Badekiosken.»

Für das kommende Jahr ist neben dem Drachentalfest auf Schloss Hallwyl im April, der Wandernacht Ende Juni und dem «SlowUp Region Seetal» ein besonders prestigeträchtiger Anlass der SRG geplant: Am 9. Juli geht der DonnschtigJass über die Bühne. Wo genau, wird erst eine Woche vorher am Turnier in Davos sprichwörtlich ausgejasst. Je nachdem, wer die besseren Trümpfe ausspielt, geht die TV-Show in Römerswil oder Hohenrain über die Bühne. Für die Zukunft des Seetals wünscht sich Melanie Widmer noch mehr öV-Angebote, vor allem auch über die Kantonsgrenze hinweg.

Melanie Widmer reist gerne, beruflich wie privat. Sie hat Betriebswirtschaft studiert mit Vertiefung Tourismus und Non-Profit Management. Vorher war sie zehn Jahre in der Privatwirtschaft tätig und ist neben ihrer Funktion als Geschäftsstellenleiterin für Seetal Tourismus bei Swiss angestellt als Freelance Flugbegleiterin: «Es sind wenige Tage im Jahr, immer wieder mal ein Wochenende in der Saison, wenn die Festangestellten auch eine Entlastung brauchen.» Zu ihren Lieblingsdestinationen gehören Bangkok und Johannesburg. Mit dem Seetal verbindet sie aber mehr als ihr Job: «Es ist eine wunderschöne Region, der Blick auf das Bergpanorama, das ist einfach unglaublich.»

Idee Seetal: Budget passiert einstimmig

Das Budget weicht nicht wesentlich vom Budget des Vorjahes ab, dominierende Themen sind wiederum die Grossprojekte «Regionale Wasserversorgungsplanung» und «Regionales Gesamtmobilitätskonzept». Dank einem Ertragsüberschuss von 9974 Franken kann der Gemeindebeitrag auf 8 Franken reduziert werden. Erfreulich aus Sicht von Idee Seetal ist zudem, dass das Pensum der Sport- und Bewegungsförderung von 50 auf 70 Prozent erhöht wird.

Das Budget, wie auch der Finanz- und Aufgabenplan 2026 bis 2030 und der Massnahmenplan werden an der Delegiertenversammlung in Aesch nach zügiger Versammlung einstimmig angenommen.


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