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«Sternen» kommt in neue Hände

30 Jahre haben Bernadette und Ermes Boggini-Kunz dem «Sternen» in Gelfingen Gesicht und Herz verliehen. Jetzt steht ein Wechsel an. In Zukunft wollen Carmen und Pascal Rothmund die Gäste begeistern.

«Am 1. Mai 1991 haben wir den ‹Sternen› gekauft», erinnert sich Bernadette Boggini-Kunz mit einem Lächeln. Im Spätherbst habe man dann mit den Renovierungen zu tun gehabt. «Lüftung und Toiletten, neue Böden, wir haben die Decke runter genommen für die Leitungen, gestrichen, neue Vorhänge aufgehängt.» Sie als gelernte Hotelfachangestellte und er als Koch wussten genau, was sie wollten. Die offizielle Eröffnung fiel auf den 15. November. Unter den ersten Gästen waren einige aus dem Kanton Zug. «Wir haben vorher das ‹Schmidtli› in Neuägeri geführt und sie sind uns gefolgt.»

 

Für diese Wertschätzung, die das Paar auch in Gelfingen erfahren hat, ist Bernadette Boggini-Kunz unendlich dankbar. «Wir haben so viele wunderbare Menschen kennengelernt, die uns mit ihrer Treue den Rücken gestärkt haben. Das bedeutet uns mehr als man in Worte fassen kann.»

 

«Wir haben keine Veränderungen gescheut»

Doch der «Sternen» ist mehr als ein Restaurant. Zum Betrieb gehören auch 15 Hotelzimmer. «Früher mit einer Dusche und einer Toilette pro Etage. Aber das haben wir 2001 im ersten Stock behoben.» Der zweite Stock folgte 2009. Die Kegelbahn wurde im Laufe der Zeit mit einem Tempomaten ausgestattet. «Wer sich nicht weiterentwickelt, nicht an sich arbeitet, hat verloren. Wir haben keine Veränderungen gescheut.»

 

Diese Eigenschaft hat, gepaart mit viel Hartnäckigkeit, dazu beigetragen, dass Nachfolger gefunden werden konnten. Carmen und Pascal Roth­mund werden ab dem 19. Juli den kompletten Betrieb übernehmen. «Wir haben uns auf den ersten Blick in das Hotel und Restaurant verliebt», schwärmt Carmen Rothmund. «Bernadette und Ermes haben den ‹Sternen› mit ihrer Gastfreundschaft gross gemacht. Die Infrastruktur ist top, die Lage gut – genau das haben wir uns für unsere berufliche Zukunft gewünscht», ergänzt Pascal Rothmund.

 

Helfen, wenn Not an Mann und Frau ist

Kennengelernt hat sich das Paar bei der Arbeit im Hotel Du Parc in Baden. Beide haben mit praktischen Ausbildungen angefangen, Pascal Rothmund als Koch, Carmen Rothmund im Service. Später kamen Hotelfachschule, Studium der Ökonomie sowie Erfahrungen in der Systemgastronomie hinzu. «Doch wir wollten schon lange aufs Land, wo die Nähe zum Gast eine Hauptrolle spielt. Ich freue mich darauf, zu wissen, was der Mensch mag, der gerade zur Tür reinkommt, seien es Kaffee und Zeitung am Morgen oder das Feierabendbier.» Dafür sind Carmen und Pascal Rothmund dieser Tage viel in der Region unterwegs. Sie besuchen Lieferanten, stellen sich vor, planen die Erweiterung der Terrasse mit Lounge und Spielwiese für die Kinder. «Nicht zu vergessen den Tag der offenen Tür am 21. August», fügt Carmen Rothmund hinzu. Bernadette Boggini-Kunz geht es gut, wenn sie den Enthusiasmus der Nachfolger beobachtet. «Ich bin überzeugt von ihrem Erfolg und spüre: Hier entsteht etwas mit Herz.» Für den Start in die Pension sei noch nichts geplant. «Ich denke, ein wenig Zeit zum Nachwirken lassen, schadet nicht. Ich bin glücklich, dass wir Nachfolger gefunden haben, dass unsere tollen Mitarbeitenden übernommen werden. Ich bin dankbar für die Arbeit meines Mannes, der die Küche stets im Griff hatte und dafür, dass wir das alles bei guter Gesundheit erleben durften.» Ausserdem seien sie nicht aus der Welt. «Wir werden in Gelfingen wohnen bleiben und können so auch helfen, wenn Not am Mann ist. Man wird sich immer wieder treffen und genau das macht das Leben reich.» Graziella Jämsä

 


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