Massen-DNA-Test in Emmen

Im Juli wurde in Emmen eine junge Frau vergewaltigt und schwer verletzt. Der Täter konnte bisher nicht gefasst werden. Die Luzerner Polizei konnte vom Unbekannten aber DNA sichern. Deshalb führt die Staatsanwaltschaft in den kommenden Wochen DNA-Tests an über 370 Männern durch.

Manuela Mezzetta

Am 21. Juli wurde eine 26-jährige Frau auf dem Dammweg in Emmen von einem Unbekannten vom Fahrrad gerissen und vergewaltigt. Dabei wurde sie schwer verletzt. Ein rechtsmedizinisches Gutachten geht davon aus, dass sich das Opfer die schweren Verletzungen – unter anderem eine komplette Querschnittslähmung beider Arme und Beine – beim Sturz vom Velo zugezogen hat. Die Polizei konnte DNA des Täters an Kleidungsstücken des Opfers sichern. Dennoch konnte er bislang nicht gefasst werden.

Anfang August setzte die Staatsanwaltschaft Luzern eine Belohnung von 10'000 Franken für Hinweise aus, die zur Ermittlung des Täters führen. Bisher führten die Hinweise aber zu keiner konkreten Verdachtsperson. Bei der polizeilichen Einvernahme im Oktober hat das Opfer den Täter als 170 bis 180 Zentimeter grossen, schlanken Mann mit schwarz-braun gekrausten Haaren beschrieben. Er ist zwischen 19 und 25 Jahre alt und spricht gebrochen Deutsch. Der Mann ist Raucher. Die Staatsanwaltschaft hat nun beim Zwangsmassnahmengericht des Kantons Luzern einen Antrag auf einen Massen-DNA-Test gestellt. Das Gericht hat diesen gutgeheissen und angeordnet.

In den kommenden Wochen führt die Staatsanwaltschaft an 372 Männern DNA-Tests durch. Die Männer haben unter anderem einen Tatortbezug, zum Beispiel den Wohnsitz im engeren Umkreis zum Tatort, sowie Ähnlichkeiten zum Tätersignalement. Neben dem DNA-Test werden bei diesen Personen Alibiabklärungen durchgeführt.

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