Gruppe fordert Politik zum Handeln auf

Die Entwicklungsträger Idee Seetal und Lebensraum Lenzburg Seetal sorgen sich um den Zustand der Fischbestände im Hallwilersee. Von den Luzerner und Aargauer Kantonsregierungen verlangen sie ein klares Signal – und effizientes Handeln.

Christian Hodel

Die heutigen, tieferen Phosphorwerte im Hallwilersee sind auf die gemeinsame Strategie und auf das grosse Engagement seitens der Bevölkerung und aller politischer Akteure in den Kantonen Aargau und Luzern zurückzuführen, ist aus der gemeinsamen Medienmitteilung von den beiden regionalen Entwicklungsträgern «Idee Seetal» und «Lebensraum Lenzburg Seetal» zu entnehmen. Trotzdem stehe die ganze Region auch 35 Jahre nach der Installation der Seebelüftung vor einigen Herausforderungen: Der Hallwiler- und der Baldeggersee brauchen nach wie vor Unterstützung, um die Nachwirkungen der Überdüngung zu  überstehen.

Felchenwachstum um 30 Prozent eingebrochen
So steht den Fischen als Indikator für den ökologischen Zustand einer ganzen Region das Wasser buchstäblich bis zum Hals, schreiben die Entwicklungsträger  weiter. Von der negativen Entwicklung alarmiert und direkt betroffen seien die Fischer auf dem See: Sie stellen bei den Fischen eine dramatische Abnahme der Vitalität, einen Parasitenbefall und deutliche Gewichtsverluste fest. So sei beispielsweise in lediglich vier Jahren das Felchenwachstum um mehr als 30 Prozent eingebrochen. Über die Ursachen herrsche nach wie vor Unklarheit. Ein Futtermangel könne jedoch ausgeschlossen werden, da die Nährstoffzufuhr seit Jahren konstant sei.

Alle Akteure an Bord
Um dieser Negativspirale geschlossen entgegenzutreten, haben die Berufsfischer zusammen mit der von Idee Seetal und Lebensraum Lenzburg Seetal eingesetzten kantonsübergreifenden Begleitgruppe KEK Seetal das Commitment zum Hallwilersee verfasst. Dieses wurde von den neun Anrainergemeinden, weiteren regionalen Organisationen und den Eigentümern der privaten Fischereirevieren mitunterzeichnet, so die Mitteilung weiter. Das Commitment bilde die solide Grundlage für die Bündelung und die Fokussierung aller Kräfte für eine längerfristige Erhaltung, eine nachhaltige Nutzung und die zukunftsgerichtete Bewirtschaftung des Hallwilersees zugunsten der ganzen Region.

Die Ziele des Commitments sind folgende: Die ungeklärten Wachstumsveränderungen der Felchen im Hallwilersee sind zu untersuchen – den Hallwilersee vor der Einschleppung invasiver Arten, insbesondere der Quaggammuschel, schützen – das bestehende Konkordat zum Fischfang auf dem Hallwilersee überarbeiten – an der ökologischen und ökonomischen Bedeutung der Fischerei festhalten – die Dienstleistungen der Fischerei für die Öffentlichkeit und die Kantone sollen entschädigt werden – für die Fischerei soll einheitliche Regelung gelten und es soll ein Patent für den ganzen Hallwilersee geben.

Das gemeinsame Commitment zum Hallwilersee sei den Regierungen der Kantone Aargau und Luzern bereits überreicht worden – «als klares Signal und als Aufforderung zum effizienten und effektiven Handeln». pd

Wer steht hinter KEK Seetal?

Die Begleitgruppe KEK Seetal ist eine 2012 gebildete, paritätisch zusammengesetzte kantonsübergreifende Kommission der beiden regionalen Entwicklungsträger IDEE SEETAL und Lebensraum Lenzburg Seetal. Die Begleitgruppe ist zuständig für die Koordination kantonsübergreifender Entwicklungsfragen und gewährleistet den Anschub, Begleitung, Controlling und bei Bedarf die Umsetzung solcher Entwicklungsaufgaben. pd

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