Ein Dankesanlass der besonderen Art
Die Eritreerinnen und Eritreer begrüssten die Gäste in traditionellen Kleidern. Die Männer in Weiss, die Frauen in bunten Gewändern mit aufwendigen Frisuren. «Ich benötigte heute Morgen rund zwei Stunden für meine Frisur», erzählte Lucia Fisehaye mit einem herzhaften Lachen. Sie begrüsste die Eingeladenen herzlich und betonte, sie wollten mit dieser Einladung dafür danken, dass sie in einem sicheren Land aufgenommen worden seien.
Die Herzlichkeit der Gastgeber war von Anfang an zu spüren und beeindruckend, wie auch Gemeinderätin Karin Jung-Riedweg betonte. «Es ist wirklich schön, sich mit einem solchen Anlass gegenseitig kennenzulernen. Das finde ich persönlich wichtig.» Sie genoss in der Folge mit den anderen Gästen, darunter auch Gemeinderätin Gaby Oberson sowie Vertreterinnen und Vertretern von Hochdorfer Vereinen, das reichhaltige kulinarische Angebot. Den Gästen sollte es an nichts fehlen, dies war eine erkennbare Haltung von Anfang an. «Es ist einfach wunderbar, diese Herzlichkeit zu erleben», sagte Barbara Brentini-Schlegel, Präsidentin des Vereins Brückenschlag, welcher im Auftrag der Gemeinde für die Integration und Begleitung zuständig ist. «Ich habe einiges erfahren in den zahlreichen Gesprächen. Eritrea hat heute für mich viele Gesichter bekommen.»
Bereichernde Begegnungen
Neben eritreischen Spezialitäten und Tänzen wurde das Land mit einem Film vorgestellt. Die Dokumentation stellte die unterschiedlichen Volksgruppen, Sprachen sowie Gebiete vor, liess aber aussen vor, dass das Land zurzeit von einem gnadenlosen Diktator regiert wird. Die Schweizerische Flüchtlingshilfe schreibt dazu: «Menschenrechtsverletzungen sind an der Tagesordnung. Männer, Frauen und manchmal sogar Kinder werden in den Nationaldienst mit unbegrenzter Dauer zwangsrekrutiert und dort schweren Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt. Aktuell sind mehrere Tausend Personen willkürlich und ohne Anklage sowie unter unmenschlichen Bedingungen in Haft. Berichte internationaler Organisationen dokumentieren, dass Deserteurinnen oder Deserteure und Wehrdienstverweigerer inhaftiert und gefoltert werden.»
Ein echtes Anliegen
In Hochdorf haben die Gastgeberinnen dieses Anlasses eine neue Heimat gefunden. Sich dafür zu bedanken und damit auch ein klares Zeichen zu setzen, war ihnen ein echtes Anliegen. So ging nach rund zwei Stunden interessanter und bereichernder Begegnungen ein ungewöhnlicher Anlass in der Zentrumsgemeinde zu Ende. Frei nach dem Spruch: «Fremde sind Freunde, die sich noch nicht kennen.» pd
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