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Seetal | Inwil

Eine Fusion ist nicht notwendig

An der Gemeindeversammlung vom 24. November wird den Stimmberechtigten der Aufgaben- und Finanzplan 2026–2029 zur Kenntnis unterbreitet. Das Budget 2026 soll mit neuem Steuerfuss von 1.60 Einheiten beschlossen werden.

Die Budgetierung der Erfolgsrechnung 2026 sieht ein Defizit von 972 271 Franken vor. Dieser Saldo resultiert aus einem Aufwand von 21,98 Millionen Franken (vor allem Transfer- und Personalaufwand) abzüglich eines Ertrags von 21,01 Millionen Franken (vor allem Fiskal- und Transferertrag sowie interne Verrechnungen). Die Berechnungen basieren auf einem um 0.10 Einheiten reduzierten Steuerfuss von 1.60 Einheiten, der auch für die Jahre 2027 bis 2029 Anwendung finden soll. Begründet wird die Reduktion mit dem Anstieg des Eigenkapitals auf mittlerweile über 10,8 Millionen Franken. Die Rechnungskommission beurteilt diesen reduzierten Steuerfuss als notwendig. Trotz des geringeren Steuerfusses und den teilweise massiven Kostensteigerungen liegt das Defizit in 2026 knapp 10 000 Franken unter dem budgetierten Aufwandüberschuss im Jahre 2025.
 

16 Prozent mehr Einwohner bis 2029
Die Investitionsrechnung 2026 beinhaltet Ausgaben von 735 000 Franken und Einnahmen von 100 000 Franken. Die Nettoinvestitionen betragen somit 635 000 Franken, wovon je rund 300 000 Franken für die Abwasserbeseitigung und für Investitionen in die Bildung vorgesehen sind. Weitere 42 000 Franken der Nettoinvestitionen sind für die Mehrzweckhalle Möösli budgetiert.

Das Budget sowie die Entwicklung der Planjahre (2027 bis 2029) sind wichtige Indikatoren, wie sich eine Gemeinde finanziell entwickelt. Anhand von Simulationen und Planungsparametern werden Hochrechnungen erstellt. Dabei fliessen beispielsweise das Bevölkerungswachstum, aber auch die hinterlegte Teuerung ein. Mit Blick auf die Wohnbautätigkeit im Dorf wie insbesondere auf der Schönmatt und der Schützenmatt ist nachvollziehbar, dass ein Bevölkerungswachstum von rund 16 Prozent bis ins Jahr 2029 erwartet wird. Auch die Steuerkraft natürlicher Personen beeinflusst das Gesamtergebnis. So wird für die nächsten vier Jahre von einer jährlichen Zunahme um drei Prozent ausgegangen, bei den juristischen Personen gar um fünf Prozent.

Die Hochrechnungen bis 2029 zeigen für den Saldo der Erfolgsrechnung ein klares Bild: Der Aufwandüberschuss soll deutlich sinken und im Finanzplan 2029 noch rund 180 000 Franken betragen, also weniger als ein Fünftel des aktuellen Defizits. Aufgrund des hohen Eigenkapitals ist dies so gewollt.

Eigenständiges Inwil
Im Ressort Präsidiales wird festgehalten, dass die Eigenständigkeit der Gemeinde für die kommenden Jahre nicht gefährdet ist. Eine Fusion mit einer Nachbargemeinde wird als nicht notwendig erachtet. Die Zusammenarbeit soll jedoch weiter gefördert werden. So wird konkret im Bereich Bevölkerungsschutz gemeinsam mit den Gemeinden Ballwil und Eschenbach eine kommunale Gefahrenanalyse erstellt.

Laut Ressort Bildung sind die Schülerzahlen aktuell sehr hoch und es musste auf das Schuljahr 2025/26 eine zusätzliche Klasse eröffnet werden. Wann und wie stark sich der Bezug der Neubaugebiete auf die Schülerzahlen auswirken wird, sei gemäss Botschaft zur Gemeindeversammlung schwierig vorherzusehen.

Im Bereich Gesundheit und Sozia­les wird unter anderem vermerkt, dass mit dem Wohnhaus «Sonne» und der Zusammenarbeit mit der Gemeinde Eschenbach sowie der Residio AG in Hochdorf ein vielfältiges Angebot für die Altersbetreuung zur Verfügung steht. Die Gemeinde Inwil beteiligt sich ebenfalls am Zukunftsprojekt Dösselen in Eschenbach. Weiter ist zu prüfen, welche zusätzlichen Angebote im Bereich von Alterswohnungen mit Dienstleistungen künftig benötigt werden. Für die ambulante Krankenpflege besteht ein Leistungsauftrag mit der Spitex Seetal.

Die drei Einwohner- und Kirchgemeinden Inwil, Eschenbach und Ballwil haben in ihrer Analyse den Bedarf einer gemeinsamen offenen Kinder- und Jugendarbeit (Okja) abgeklärt. Das Konzept ist in Erarbeitung und erste Massnahmen werden im Jahr 2026 umgesetzt. Und mit Blick auf die Raumplanung, Umwelt und Wirtschaft wird das Entwicklungsprojekt des Ziegeleiareals in den kommenden Jahren das Dorf beschäftigen.

Tierpark Goldau und Verkehrshaus
Der Gemeinderat beantragt den Stimmberechtigten, vom AFP 2026–2029 zustimmend Kenntnis zu nehmen. Weiter sei das Budget für das Jahr 2026 mit dem neuen Steuerfuss von 1.60 Einheiten sowie die politischen Leistungsaufträge zu genehmigen. Ebenfalls befindet die Stimmbevölkerung am selben Abend über die Zusicherung des Inwiler Gemeindebürgerrechts an eine deutsche Staatsangehörige.

Eine kleine, aber feine Geste der Gemeinde ist, dass die Dorfbevölkerung weiterhin Tageskarten für den Tierpark Goldau und für das Verkehrshaus kostenlos und beschränkt bei der Gemeindeverwaltung beziehen kann. (gk/ds)


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