Für die MINT-Fächer begeistern
von Lilly Schaumberger
Organisiert in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW), brachte dieser Tag Experten aus Wissenschaft und Industrie in die Klassenzimmer, um praxisnahe Einblicke in aktuelle technologische Entwicklungen zu bieten. Am Morgen versammelten sich 400 Schülerinnen und Schüler in der Aula, wo sie mit einer beeindruckenden Showeinlage von der schuleigenen Tanzgruppe «Time Steps» überrascht wurden. Die Choreografie von Tanzlehrerin Aline Güntensperger drehte sich um eine auf dem Schulareal gelandete Zeitmaschine. Anschliessend konnte TeCDay gewinnen, wer Quizfragen richtig beantwortete. Die Quizmaster, Lehrpersonen aus der AG MINT traten in glitzernden Pailletten-Oberteilen auf und sorgten für eine unterhaltsame Atmosphäre. Sie verwiesen auf den TeCDay als Teil des MINT-Konzepts, der zum Label MINT-aktives Gymnasium gehört. Nachdem auch Belinda Weidmann von der SATW, die Anwesenden herzlich begrüsst hatte, ging der TecDay richtig los.
Jede Schülerin und jeder Schüler besuchte während des Tages drei 90-minütige Workshops, die sie aus einem Angebot von 30 Modulen ausgewählt hatten. Diese deckten ein breites Themenspektrum ab, von Künstlicher Intelligenz bis hin zu Krebsforschung und Robotik. So beeindruckte das Modul «Sonic Pi – Livecoding: Musik machen mit dem Computer», von der Luzerner Actioncy GmbH, bei dem die Teilnehmenden mit der Sonic-Pi-Software eigene Klänge komponieren konnten. „Es war ein tolles Erlebnis, Informatik mit Musik zu kombinieren und gemeinsam mit Teamkollegen kleine Musikstücke zu kreieren,» kommentierte ein Maturand aus der L21b begeistert.
«Fand es faszinierend»
Die Bedeutung der Medizintechnik und Zellforschung wurde im Modul «Kein Leben ohne Tod: Zelltod und Krebsforschung» mit Christoph Borner von Universität Freiburg im Breisgau, verdeutlicht. Es gelang dem Dozenten, nicht nur die Wichtigkeit des Zelltods zu erklären, sondern auch die Ursachen und Auswirkungen von Zellbeschädigungen verständlich zu machen. «Ich fand es faszinierend, wie viel Einfluss dieser Prozess auf unseren Körper hat» so ein Schüler. aus der K22.Auch das Modul «Brückenbau: Entwurf und Wirklichkeit» von der ETH Zürich bot eine faszinierende Mischung aus Theorie und Praxis. Die Teilnehmenden lernten verschiedene Brückentypen und stellten in einem Wettbewerb ihr Wissen unter Beweis. «Die Fachkräfte unterstützten uns mit wertvollen Tipps, und das Modul war sowohl lehrreich als auch spannend», meinte ein Maturand aus der L21b. Auch der Workshop «Lebensmittelfermentation: Von Sauerteig bis Schokolade» (ZHAW Life Science & Facility Management) wurde mit Begeisterung aufgenommen. Neben einer mikroskopischen Analyse von Milchsäurebakterien konnten die Teilnehmenden verschiedene Kakaobohnen kosten und so die Bedeutung der Fermentation in der Lebensmittelindustrie besser verstehen. Ein zukunftsweisendes Modul war «Die Zukunft der Kernenergie», in dem die Schülerinnen und Schüler spannende Einblicke in diese kontrovers diskutierte Technologie erhielten. Lukas Robers von der Axpo Power AG überzeugte mit grossem Fachwissen und begeisterte die Lernenden. «Er konnte unsere Neugier wecken und gab uns viel Raum für Fragen, was das Modul besonders wertvoll machte» ,berichtete eine Vormaturandin der L22b.
Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich insgesamt begeistert von der praxisnahen und spannenden Gestaltung des Tages. Anstatt trockener Theorie lag der Fokus auf Experimenten, Demonstrationen und Diskussionen mit den Experten. So konnten die Teilnehmenden kleine Roboter programmieren und mit Augmented Reality-Brillen in digitale Welten eintauchen (Modul Smart Phone: «Smarter, Than You Think», Fachhochschule Graubünden.) Dabei erfuhren sie, dass Face ID durch unzählige Infrarotstrahlen funktioniert, die auf das Gesicht projiziert werden, um es zu identifizieren.
500 Kilometer Blutbahnen
Im Workshop «Biochemie von Drogen und Drogentests» unterzogen sich die Teilnehmenden Drogentests. Jack Rohrer von der ZAHW Wädenswil erläutere vorher die Wirkung der Dopaminausschüttung auf das Belohnungssystem. Die Jugendlichen erfuhren, dass die fast 100 Milliarden Nervenzellen im Gehirn zehntausendfach untereinander vernetzt sind und von mehr als 500 Kilometer Blutbahnen versorgt werden.
Mit dem TecDay wurde das Ziel, junge Menschen für MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu begeistern, auf eindrucksvolle Weise erreicht. Der Projekttag bot nicht nur eine willkommene Abwechslung zum Schulalltag, sondern auch wertvolle Inspiration für zukünftige Studien- und Berufswahlen. Ein Tag voller Innovation, Entdeckungen und neuer Erkenntnisse – der TecDay an der Kantonsschule Seetal war ein voller Erfolg.
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