Umzonung einstimmig genehmigt

Kurz und einstimmig: So lief die ausserordentliche Gemeindeversammlung am Dienstagabend in Aesch ab. 44 Stimmberechtigte fanden sich im Singsaal des Schulhauses ein, um im Rahmen einer Teilrevision der Ortsplanung über die Umzonung der Parzelle Nr. 911 abzustimmen. Diese befindet sich südwestlich von dem Grundstück Nr. 2, worauf sich die heutige Schulanlage befindet. Gemeindepräsident Christian Budmiger erläuterte den Anwesenden die Ausgangslage. Die Einwohnergemeinde Aesch konnte das Grundstück Nr. 911 im Jahr 2019 im Hinblick auf die Erweiterung der Schulanlage erwerben. Das Siegerprojekt, das 2021 aus einem Planerwettbewerb hervorging, sieht auf der besagten Parzelle einen Teil eines geplanten Erweiterungsneubaus vor. Laut der rechtsgültigen Nutzungsplanung liegt das Grundstück in der Wohn- und Gewerbezone. «Um dem neuen Schulhaus eine Baubewilligung erteilen zu können, ist es wichtig, die Parzelle in die Zone für öffentliche Zwecke umzuzonen», sagte Budmiger.

Grundsätzlich hätte die Umzonung im Rahmen der laufenden Gesamtrevision der Ortsplanung vorgenommen werden sollen. Diese nimmt allerdings durch die vielen Anträge beim Mitwirkungsverfahren mehr Zeit in Anspruch. Um den Zeitplan für die geplante Schulanlage einhalten zu können, entschied sich der Gemeinderat dazu, die Umzonung des Grundstückes im Rahmen einer Teilrevision der Ortsplanung vorzeitig zur Abstimmung zu bringen.

Die Controllingkommission empfahl in der Botschaft zur ausserordentlichen Gemeindeversammlung, die Umzonung des Grundstückes Nr. 911 von der Wohn- und Gewerbezone in die Zone für öffentliche Zwecke zu genehmigen.

15-minütige Gemeindeversammlung
Schliesslich kam es im Singsaal des Schulhauses ohne Wortmeldungen aus der Versammlung zur Abstimmung über den Antrag des Gemeinderates. Die anwesenden Stimmberechtigten stimmten der Umzonung der Parzelle Nr. 911 einstimmig zu. Kurz darauf schloss Christian Budmiger die ausserordentliche Gemeindeversammlung 15 Minuten nach deren Beginn. Der Gemeindepräsident freute sich über die eindeutige Zustimmung: «Das zeigt uns, dass die Bevölkerung nach wie vor hinter dem Projekt steht.»

Die kantonale Dienststelle Raum- und Wirtschaft (rawi) hat der Überbauung auf den Parzellen Nr.2 und Nr. 911 bereits vergangene Woche eine Zustimmung erteilt. Damit ist lediglich die abschliessende Beurteilung durch den Gemeinderat ausstehend sowie dessen Erteilung des Baugesuches. Diese soll in Kürze erfolgen. In diesem Zusammenhang muss der Gemeinderat eine noch nicht gütlich erledigte Einsprache behandeln.

Auf den Fortgang und den Inhalt der Gesamtrevision hat die Zustimmung der Teilrevision der Ortsplanung keinen Einfluss, da die Umzonung der Parzelle Nr. 911 den Nutzungsbestimmungen der künftig geltenden Nutzungsplanung entspricht. Durch die Annahme ist für die geplante neue Schulanlage nach wie vor ein Baustart auf Anfang 2024 vorgesehen. Der Einzug in das neue Schulhaus ist auf den Sommer 2025 geplant.

«Tick, Trick und Track»
Mit dem Projekt eines neuen Schulhauses befasst sich die Gemeinde Aesch seit 2019. Die Schulanlage – abgesehen von einem Ergänzungsbau aus den 1990er-Jahren – ist rund 60 Jahre alt. Die Ortschaft ist in den vergangenen Jahren bevölkerungsmässig stark gewachsen und wird weiter an Einwohnerinnen und Einwohnern zulegen. Rund 85 Prozent der Bevölkerung stimmten am 27. November 2022 an der Urne einem Sonderkredit in der Höhe von 18,9 Millionen Franken für den Neubau einer neuen Schulanlage mit Schulhaus, Turnhalle und Werkhof zu. Der Bau des Schulhauses kostet 9,5 Millionen Franken, die Turnhalle 7 Millionen Franken und der Werkhof mit Feuerwehrlokal und Raum für technisches Gestalten 3,7 Millionen Franken.

Das Siegerprojekt «Tick, Trick und Track» sieht einerseits das neue Schulhaus mit fünf Klassenzimmern und Gruppenräumen, zwei Kindergärten, Unterrichtsräume für textiles Gestalten, einen Multifunktionsraum, Zimmer für Schulleitung, Lehrpersonen, ein Besprechungszimmer, andererseits auch eine Bibliothek und eine Aula mit Küche vor. Das Schulhaus wird viergeschossig gebaut, die beiden Kindergärten liegen im Parterre. Der Werkhof mit Feuerwehrmagazin und Raum für textiles Gestalten dient als Mehrfachnutzung, die Einfachturnhalle kann mit einer Trennwand in zwei Hälften unterteilt werden. Die Turnhalle soll künftig nicht nur für den Schulsport, sondern auch weiterhin für andere Veranstaltungen, beispielsweise von Vereinen, genutzt werden.