Neue Gemeindeverwaltung in Aussicht

In der Gemeinde Aesch steht am Dienstag, 12. Dezember, die Gemeindeversammlung an. An dieser informiert der Gemeinderat unter anderem über das Vorhaben, neue Verwaltungsräumlichkeiten zu erwerben.

So soll das Gebäude an der Hauptstrasse – inklusive Gemeindeverwaltung – künftig aussehen. Visualisierung: villaverde architektur gmbh
 

Über die Raumsituation der Gemeindeverwaltung wird in Aesch schon seit einigen Jahren diskutiert. Nun habe sich für die Gemeinde in den vergangenen zwei Monaten eine «überraschende Chance» eröffnet, geht aus der Botschaft zur anstehenden Gemeindeversammlung hervor. An der Hauptstrasse 17, direkt gegenüber der Gemeindeverwaltung, projektiert die Familie Herzog eine Überbauung mit bis zu 16 Wohnungen. Die Gemeinde könnte eine Fläche von 174 Quadratmetern im Erdgeschoss dieses Neubaus kaufen, um dort eine den heutigen Ansprüchen genügende Gemeindeverwaltung einzurichten.

Die Platzverhältnisse in der heutigen Gemeindeverwaltung am Kreuzplatz seien – gemäss der Botschaft – für die Mitarbeitenden und die Gemeinderäte eng und knapp. Dadurch sei unter anderem auch die Diskretion eine Herausforderung. Im nächsten Jahr könnte sich die Raumsituation weiter verschärfen: Da die Arbeitslast und die geforderten administrativen Tätigkeiten in den vergangenen Jahren durch das Bevölkerungswachstum gestiegen sind, sieht der Gemeinderat im Budget 2024 vor, die Verwaltung um rund eine Vollzeitstelle aufzustocken.

Abstimmung an der Urne
Die vorgesehene Investition in die neuen Gemeinderäumlichkeiten – inklusive Archivräume und fünf Parkplätze – beläuft sich auf 1,55 Millionen Franken. Der Gemeinderat sei sich bewusst, dass aus finanzieller Sicht der Zeitpunkt nicht optimal sei, da bereits der Schulhausneubau ein sehr grosses Projekt für die Gemeinde Aesch darstelle, heisst es in der Botschaft. Insbesondere die Verschuldung würde durch eine weitere Investition weit über den kantonalen Limiten zu liegen kommen. Der Gemeinderat erachte aber die Chance, im Dorfzentrum den benötigten Raum für eine zukunftsfähige Gemeindeverwaltung gefunden zu haben als derart optimal, dass die Möglichkeit trotz der bereits hohen Belastung nicht verworfen werden sollte, heisst es weiter. Als weiterer Vorteil nennt der Gemeinderat: Durch einen Wegzug der Gemeindeverwaltung aus der heutigen Liegenschaft könnte sich die dort ansässige Arztpraxis räumlich ausdehnen. Dies sei wichtig, weil ihm viel daran liege, die Arztpraxis im Dorf behalten zu können.

An der Gemeindeversammlung vom 12. Dezember erfolgt lediglich eine Information zu diesem Geschäft. Entscheide werden nicht gefällt, da gemäss der Gemeindeordnung alle Investitionen grös­ser als eine Million zwingend eine Urnenabstimmung erfordern. Diese wird voraussichtlich am eidgenössischen Abstimmungstermin vom 3. März erfolgen.

Steuerfuss soll gleich bleiben
Neben der Information über den Erwerb neuer Verwaltungsräumlichkeiten steht an der Gemeindeversammlung unter anderem die Kenntnisnahme  des Aufgaben- und Finanzplans 2024 bis 2027 an sowie die Beschlussfassung
über das Budget 2024. Die Gemeinde Aesch legt der Bevölkerung ein Budget mit einem Gewinn von rund 76 500 Franken vor. Selbst wenn die Kosten des Schulhausbaus die Limiten der Kennzahlen für den Nettoverschuldungsquotienten, die Nettoschuld pro Einwohner und den Bruttoverschuldungsanteil deutlich über die Grenzen der Finanz
aufsicht steigen lasse, zeigten die hochgerechneten Resultate der kommenden Jahre in eine gute, positive Richtung. Der Steuerfuss für das Jahr 2024 soll bei 1.8 Einheiten belassen werden – ebenso in den kommenden Jahren.

Die Investitionsrechnung sieht Bruttoinvestitionen in der Höhe von 8,07 Millionen Franken vor. Sie wird in den nächsten Jahren durch den Neubau der Schulanlage mit Schulhaus, Turnhalle und Werkhof mit Feuerwehrlokal geprägt sein. 2024 sind dafür Investitionen in der Höhe von 6 Millionen Franken eingeplant. Im Bereich der Verwaltung plant der Gemeinderat neben den Investitionen in die neuen Verwaltungsräumlichkeiten einen weiteren Schritt in Richtung Digitalisierung. Die Gemeindeinformatik soll für 90 000 Franken erneuert und ausgebaut werden. Für die Weiterführung der Ortsplanung sind 60 000 Franken eingeplant. Weitere Investitionen fallen unter anderem im Bereich der Abwasserentsorgung an oder für die Sanierung der Strassenbeleuchtung.

Der Kooperation Aesch ist es gelungen, mit dem Kanton eine Lösung für den Bau einer neuen Waldhütte im Bereich des Egg-Waldes zu finden – als Ersatz für die abgebrannte Waldhütte. Da auch ein überdachter Grillplatz vorgesehen ist, der öffentlich benutzt werden kann, sieht die Gemeinde ein öffentliches Interesse und nimmt einen Investitionsbeitrag von 50 000 Franken in die Investitionsrechnung auf. gk/mst

 

Die Gemeindeversammlung findet am Dienstag, 12. Dezember, um 20 Uhr, im Singsaal des Schulhauses in Aesch statt.

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