Grosses Fest für revitalisierten Aabach

In Mosen wohnten am Samstag mehr als 450 Personen bei schönstem Wetter der Einweihung des revitalisierten Aabachs bei. Der Bach konnte nach 140 Jahren teilweise wieder aus seinem Korsett befreit und naturnah gestaltet werden.

Christian Hodel

Der Aabach wurde auf 650 Metern Länge aus seinem Korsett befreit und vor allem für Seeforellen aufgewertet, so dass diese aus dem Hallwilersee aufsteigen und dort laichen können. 2010 begann Hobbyfischer Richard Stadelmann sich Gedanken zu machen, wie man den Aabach im Zuge der geplanten Verbesserung des Hochwasserschutzes gleichzeitig renaturieren und für gefährdete Arten wie etwa die Seeforelle attraktiver machen könnte. Der Mitinhaber einer Holzfirma besuchte das Projekt «Riverwatch» des WWF, welches Freiwilligen vermittelt, wie man als Einzelner Renaturierungs-Projekte anstossen und zum Erfolg bringen kann. Nach sieben Jahren und dank grosser Unterstützung von Bund, Kanton, Gemeinde Hitzkirch, EWZ, Landschaftschutzverband Hallwilersee, Pro Natura, WWF, Bodenbesitzern und Anstössern fliesst der Aabach nun auf 650 Metern Länge wieder frei.

 

Prominenz würdigt Projekt

FDP Ständerat Damian Müller, der am Aabach aufwachsen ist, zeigte sich am Podiumsgespräch beeindruckt vom neuen Aabach und betonte, dass die Initiative eines Einzelnen auch im Umweltschutz vieles bewirken kann. Eine entscheidende Rolle in der Projekt-Umsetzung spielte aber auch der Kanton Luzern, der in der Revitalisierung eine Opportunität sah und nicht am ursprünglichen Hochwasserprojekt festhielt, welches für die Natur nicht viel gebracht hätte. Albin Schmidhauser, bis vor kurzem Leiter der Abteilung Naturgefahren beim Kanton, unterstrich denn auch die Wichtigkeit solcher wegweisenden Projekte. Christoph Busenhart, Leiter der Limmatkraftwerke und Mitverantwortlicher für den "EWZ nature made star Fonds" zeigte auf, dass EWZ-Kunden deren zertifizierte Kraftwerke mit einem Rappen pro verkaufte Kilowattstunde Ökostrom unterstützen. Dieses Geld fliesst zweckgebunden in Revitalisierungsprojekte wie dieses am Aabach. Neben dem Löwenanteil an Finanzierung, den der Bund einbrachte, übernahm EWZ einen Drittel der Kosten.

 

Die Natur braucht Verbündete

Kurt Eichenberger, Geschäftsleiter vom WWF Luzern schloss als Podiumsleiter die Veranstaltung, indem er zusammenfasste, dass der Vollzug des Gewässersschutzgesetzes in vielen Kantonen einen schweren Stand habe und deshalb der Aabach ein tolles Projekt sei, bei dem viele Akteure zusammenspannten und zum Erfolg verhalfen. Serge Karrer, Gemeinderatspräsident von Hitzkrich, weihte den neuen Aabach mit einer Informationstafel offiziell ein.

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