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Heute Gewächshäuser, morgen Wohnraum

Der Gestaltungsplan für die Wohnüberbauung auf dem Erne Areal Richensee wurde im Dezember des letzten Jahres genehmigt. Pascal Erne, VR Präsident der Erne Verwaltungs AG, erzählt, was dieser beinhaltet und weshalb es an der Zeit ist, das Projekt in andere Hände zu übergeben.

Pascal Erne in einem stillgelegten Gewächshaus auf dem Erne Areal in Richensee.
Milena Stadelmann
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Milena Stadelmann
Redaktorin

Die Gewächshäuser auf dem Erne Areal in Richensee stehen bis auf ein paar Holzpaletten und zurückgelassener Sperrmüll leer. In Zukunft sollen auf dem Gebiet «Familien und Personen allen Alters» ein neues Zuhause im Seetal finden. Drei Mehrfamilienhäuser mit 18 Wohnungen hin zur Retschwilerstrasse und 22 Reihenfamilienhäuser in drei angehängten Häuserzeilen in Richtung Baldeggersee sind gemäss dem Gestaltungsplan des Zürcher Architektenbüros Jonger angedacht. Das Büro hat 2019 den für das Projekt lancierten Wettbewerb für sich entschieden.

Der Gestaltungsplan wurde im Dezember 2021 vom Kanton und der Gemeinde Hitzkirch rechtsverbindlich genehmigt. Die Einsprachen, die 2020 eingingen, wurden im Rahmen des Gestaltungsplans gütlich bereinigt. «Möglich wären neben der Wohnnutzung auch kleine Dienstleistungs- und/oder Büronutzungen innerhalb der gegebenen Strukturen», sagt Pascal Erne, VR Präsident der Erne Verwaltungs AG, welche den Architekturwettbewerb in Auftrag gab. Zudem lege der Gestaltungsplan einen hohen Wert auf eine «einladende, vielseitig nutzbare Umgebungsgestaltung und eine gute Durchlässigkeit über ein internes Wegnetz».

Visualisierung vom Erne Areal Richensee, gemäss dem Gestaltungsplan.
Architekturbüro Jonger

Erne Areal Richensee im Wandel

Früher befand sich auf dem Areal an der Retschwilerstrasse die Erne Pflanzenkulturen AG. Vor etwa zehn Jahren beendete die Familie ihre gärtnerische Tätigkeit. Erne: «Wir haben damals entschieden, dass die Produktion aus wirtschaftlichen Gründen nicht zukunftsträchtig ist.» Mit der Schliessung änderte sich der Zweck des Unternehmens. Die entstandene Erne Verwaltungs AG blieb im Besitz von Pascal Erne, seinem Bruder Dominik und Mutter Verena. Bis Ende 2020 verpachtete das Unternehmen die Gewächshäuser auf dem Erne Areal an die Fassbind Pflanzenkulturen GmbH. Mit der Einreichung des Gestaltungsplans lief der Vertrag aus.

Mit dessen Annahme sei ein wichtiger Meilenstein geschafft: «Es ist der Abschluss eines langen Weges, mit welchem wir Ende 2016 gestartet sind», sagt Erne. Er habe die Dauer von dem Prozess unterschätzt. «Dafür sind wir nun umso überzeugter vom vorliegenden Ergebnis und froh an diesem Punkt zu stehen.»

Suche nach Investor begonnen

Für die Erne Verwaltungs AG sei klar gewesen, dass sie bis zum Vorliegen des Gestaltungsplans in dem Projekt involviert sein wollen «Das war uns wichtig und wir sahen es auch als unsere Verantwortung.» Schliesslich würde das Gebiet in den Köpfen der Richenseer das Erne Areal bleiben. Für die Umsetzung fehle es der Erne Verwaltungs AG aber an Zeit und Know-how. «Zudem sind wir alle auf dem Betrieb gross geworden, haben alles miterlebt. Jetzt ist auch vom Gefühl her der Zeitpunkt gekommen, das Projekt abzuschliessen und es für die Realisierung in andere Hände zu übergeben.» Die Suche nach einem Investor habe begonnen. Der Verkaufsprozess für das entsprechende Grundstück soll in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Einzug möglicherweise ab 2024

Die ersten Bewohnenden der Wohnüberbauung könnten – sollte alles nach Plan laufen – womöglich bereits ab 2024 einziehen. Gemäss Erne sei es theoretisch für die neue Eigentümerschaft möglich, ab etwa Ende 2022 das Baugesuch einzugeben und somit ab 2023 mit der Ausführung zu starten. Erne: «Der Gestaltungsplan sieht eine gemeinsame Tiefgarage und Kellerräume im UG vor. Entsprechend wird die Baugrube relativ gross und es wird einige Zeit in Anspruch nehmen, bis mit dem Hochbau begonnen werden kann.» Die Realisierung der dreigeschossigen Hochbauten könnte hingegen, je nach Konstruktion, relativ speditiv über die Bühne gehen.

Pascal Erne schaut sich nochmals im Gewächshaus auf dem Erne Areal um. Demnächst wird die Abbruchbewilligung erwartet.

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