Im Einsatz für eine saubere Gemeinde

Plastikmüll, Zigarettenstummel und Masken: Am «Clean-Up-Day» in Hochdorf wurden am vergangenen Freitag und Samstag rund 125 Kilogramm Müll gesammelt – über 700 Personen halfen mit.

Schülerinnen und Schüler eröffnen den «Clean-Up-Day» am vergangenen Freitag mit einer musikalischen Einlage. Foto mst
Milena Stadelmann

Die Klänge von aufeinander prallenden PET-Flaschen tönen über den Brauiplatz in Hochdorf. Mit einer musikalischen Einlage eröffnen Schülerinnen und Schüler am vergangenen Freitag- morgen den «Clean-Up-Day»: Sie halten leere PET-Flaschen über ihre Köpfe, schlagen damit auf den Boden und singen dabei den eigens für die Aktion kreierten «PET-Rap» – für eine bessere Umwelt. 

Während zwei Tagen sammelten Schulen, Vereine, Unternehmen, Parteien, Kirche, Gemeinderat und Einzelpersonen Müll in Hochdorf. Für den Betriebsleiter der «Balthasar», Hansruedi Geisseler, war sofort klar, dass sich das Unternehmen am «Clean-Up-Day» beteiligen will: «Wir sind der Meinung, dass man etwas für die Umwelt machen muss.» Es sei für ihn unverständlich wie beispielsweise Auto- oder Lastwagenfahrer einfach ihren Müll aus dem Fenster schmeissen können. «Die haben zu Hause ja auch einen Abfalleimer.» Die Mitarbeitenden Silvia Jurt und Pina Gauzo werden rund um das Firmenareal schnell fündig. 

Silvia Jurt (links) und Pina Gauzo beim Müll sammeln. Foto mst

PET, Karton und Glasflaschen
In den zwei Tagen sammelten die Helferinnen und Helfer gemäss Gemeinderätin Gaby Oberson, Ressort Bau, Verkehr und Umwelt, insgesamt rund 125 Kilogramm Müll in Hochdorf – unter anderem etwa 80 Kilogramm gemischten Abfall, 14 Kilogramm PET, 7 Kilogramm Karton und 16 Kilogramm Glasflaschen. Zu den Fundstücken gehörten auch Ziegel, Weissblech, Dosen oder Keramik. «Was ganz vielen aufgefallen ist, sind die Zigarettenstummel.» Das habe viele Sammelnde «betroffen bis wütend» gemacht, sagt Oberson. Insbesondere den Strassen entlang und in den Gebieten um den Burger King oder den Bahnhof, sei reichlich Material gefunden worden.

In zwei Tagen wurden 125 Kilogramm Müll gesammelt. Foto pd

«Littering ist in der Gemeinde immer wieder ein Thema», sagt Gerold Schatt von der Umweltkommission Hochdorf, welche den Anlass mitorganisiert hat. Während der Pandemie verschärfte sich das Problem zusätzlich (der «Seetaler Bote» berichtete). Inzwischen habe sich die Situation gemäss Werkhofleiter Markus Ambühl wieder normalisiert und sei mit dem Littering vor Covid-19 vergleichbar. Somit gibt es immer noch einiges zu tun: «Den weltweiten ‹Clean-Up-Day› hatten wir schon seit zwei Jahren auf dem Radar», sagt Schatt. Die Aufräumaktion findet jedes Jahr am dritten Samstag im September statt, in der Schweiz wird er von der Interessensgemeinschaft für eine saubere Umwelt (IGSU) organisiert. Gemäss IGSU nahmen am diesjährigen «Clean-Up-Day» um die 45 000 Helferinnen und Helfer an rund 600 Aufräumaktionen in der ganzen Schweiz teil.

Sensibilisierung der Bevölkerung
Mit dem Mitmachen an der Aktion wollten die Gemeinde und die Umweltkommission das Thema in der Bevölkerung sichtbar machen. «Menschen, die durch das Dorf gehen oder fahren, haben im Allgemeinen nicht das Gefühl, dass es speziell schmutzig ist», sagt Oberson. Am «Clean-Up-Day» habe man nun aber gesehen, dass doch «einiges an Abfall zum Vorschein kommt». Ein weiteres Ziel der Sammelaktion: die Sensibilisierung der Kinder und Jugendlichen. «Es war sehr erfreulich, dass sich die verschiedenen Schulhäuser so stark für das Thema engagiert haben.» So haben einige Klassen Kunstwerke aus Abfall geschaffen. Oberson: «Wir sind sehr zufrieden mit der Aktion und sind dankbar für alle, welche sich in irgendeiner Form beteiligt haben.»

von Milena Stadelmann

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • HTML - Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • Web page addresses and email addresses turn into links automatically.