Mehr als Musik

Musikalische Unterhaltung mit Mehrwert. Das verspricht die Konzert­reihe «Mehrklang Seetal» von vier in Hochdorf verwurzelten Musikerinnen und Musikern. Der Auftakt geht am 10. Februar über die Bühne.

Die Gründungsmitglieder der Konzertreihe «Mehrklang Seetal»: (v.l.) Ilona Kocsis-Näf (Querflöte), Alin Velian (Violine), Lindsay Buffington (Harfe) und Karin Schatt-Tomaschett (Klarinette). Foto Matthias Weiss
Milena Stadelmann

Musik aus dem hohen Norden, kombiniert mit Lichtinstallationen und audiovisuellen Projektionen. Diese Elemente zeichnen das Konzert «Aurora Borealis», auf Deutsch Polarlicht, aus. Mit diesem startet Anfang Februar die Konzertreihe «Mehrklang Seetal» der vier professionellen Musikerinnen und Musiker Ilona Kocsis-Näf, Alin Velian, Lindsay Buffington und Karin Schatt-Tomaschett. Während Letztere in Hochdorf wohnt, unterrichten die drei weiteren Gründungsmitglieder an der Musikschule Hochdorf.

Das Quartett fand sich vor etwa einem Jahr auf die Initiative von Ilona Kocsis-Näf zusammen und begann darauf, Ideen für eine Konzertreihe zu entwickeln. «Wir wollten zusammen etwas Spezielles auf die Beine stellen», sagt Ilona Kocsis-Näf. Bald kam der Einfall, Kammermusik mit anderen Elementen zu verbinden. «Damit soll den Menschen im Seetal die Klassische Musik auf eine attraktive Art und Weise zugänglich gemacht werden», sagt Karin Schatt-Tomaschett. «Die Besucherinnen und Besucher können die Konzerte mit allen Sinnen erleben.»

Nordische Klänge
Die Musik mit anderen Künsten zu verbinden, hat Ilona Kocsis-Näf schon immer fasziniert. «Es ist nicht nur für das Publikum, sondern auch für uns als Musizierende sehr spannend», sagt sie. Mit «Aurora Borealis» greift «Mehrklang Seetal» auf ein bereits bestehendes Programm der Musikerin zurück. Kocsis hat es mit der Flötistin Barbara-Gabriela Bossert und ihrem Mann Martin Näf zusammengestellt. Letzterer programmiert die Lichtinstallationen, die während dem Konzert projiziert werden. «Die Musik inspiriert die Bilder und nicht umgekehrt», sagt Kocsis. Gespielt werden unter anderem Werke von Rhonda Larson, Ingolf Dahl oder Carl Nielsen mit keltischen und nordischen Klängen. Unter anderem kommen die Quer-, Alt- oder Piccoloflöte zum Einsatz. Kocsis beschreibt die Stimmung des Programms als «eher ruhig und besinnlich». «Aurora Borealis ist nicht laut», sagt sie. Pausen gibt es zwischen den verschiedenen Stücken nicht, sie fliessen ineinander.

Für das Konzert vom 10. Februar hat «Mehrklang Seetal» das Programm unter anderem mit dem Stück «Twilight» von Herman Beeftink
ergänzt. Damit stellen sich die vier Musikerinnen und Musiker als Quartett vor.

Einzigartiges Quartett
Die Instrumentenkombination aus Querflöte, Harfe, Klarinette und Violine, die bei den Gründungsmitgliedern von «Mehrklang Seetal» zusammen kommt, gibt es in der traditionellen Kammermusik nicht. Genau das mache die Zusammensetzung einzigartig, sagt Schatt. Die Harfe könne sowohl in begleitender Funktion als auch als Melodieinstrument eingesetzt werden, dazu kämen drei weitere Melodieinstrumente. «Die Klangwelten passen sehr gut zusammen», sagt die Hochdorferin. Als sich das Quartett zusammenschloss, sei nicht nur die Instrumentenkombination ausschlaggebend gewesen. «Wir haben auch darauf geachtet, dass wir als Menschen zusammenpassen.» Um eine Konzertreihe auf die Beine zu stellen, sei nämlich Teamarbeit gefragt. Auf die Musikgruppe kamen in den vergangenen Monaten viele Aufgaben zu, darunter das Entwerfen von Flyern, das Arrangieren von Stücken oder die Suche nach Sponsoren.

Vorfreude und Nervosität
Bald soll sich die harte Arbeit auszahlen. Schatt und Kocsis freuen sich auf das bevorstehende Konzert und darauf, als Quartett zu musizieren. Mit der Vorfreude wächst aber auch die Nervosität. «Ich bin gespannt, wie viele Leute kommen werden und ob die Konzertreihe die Menschen anspricht», sagt Schatt. Ihr Wunsch: «Das Publikum soll zufrieden nach Hause gehen.» Dem stimmt Kocsis zu. Sie hofft zudem bei dem ersten Konzert auf möglichst viele Besucherinnen und Besucher, um diese für die nächsten zwei Konzerte zu begeistern.

Für die Konzertreihe sind diese Saison drei Konzerte geplant. Auf «Aurora Borealis» folgt am 28. April «Frühlingsgefühle». Bei diesem Konzert präsentieren sich die Gründungsmitglieder ausschliesslich als Quartett. Das dritte Konzert «Sommernachtstraum» folgt am 2. Juni. Dort tritt Lindsay Buffington mit ihrer dreiköpfigen Musikgruppe «Das Chimera Trio» auf. Mit welchen zusätzlichen Elementen die Konzerte kombiniert werden, ist noch nicht definitiv festgelegt.

Alle Konzerte finden in der Reformierten Kirche in Hochdorf statt. Der Raum eigne sich ausgezeichnet und habe eine gute Akustik, erklärt Kocsis. Eine Verbindung zur kirchlichen Musik gebe es aber nicht. Um die Konzerte kinder- und familienfreundlich zu gestalten, finden alle Aufführungen am Freitagabend um 19 Uhr statt und dauern etwa 50 Minuten. «Dadurch sind die Kammermusikkonzerte fein, edel und trotzdem leicht», sagt Schatt. So sollen möglichst viele Menschen von Jung bis Alt angesprochen werden.

Konzertreihe etablieren
Das Ziel von «Mehrklang Seetal» ist es, die Konzertreihe in den kommenden Jahren in Hochdorf zu etablieren. Nach den ersten Konzerten wollen die Gründungsmitglieder Bilanz ziehen und entscheiden, wie es weiter geht. Schatt vermutet: «Es braucht Zeit, bis das Angebot angelaufen ist und die Leute darauf aufmerksam geworden sind.» Für zukünftige Konzerte sollen Musikerinnen und Musiker aus der Region als Gäste eingeladen werden. «Der regionale Bezug ist mir sehr wichtig», sagt Kocsis. Als zusätzliche Elemente könnte sich das Quartett unter anderem den Einsatz von Geschichtenerzähler, Pantomimekünstler oder Schauspieler vorstellen, die zur Musik performen. Die Konzertideen sind vielseitig, eines haben alle gemeinsam: Sie bieten mehr als Musik.

 

Das Konzert «Aurora Borealis» findet am 10. Februar 2023, um 19 Uhr, in der Reformierten Kirche in Hochdorf statt. Eintritt: Erwachsene 30 Franken, ermässigt 20 Franken, bis 16 Jahre frei. Mehr Informationen und weitere Konzerttermine: www.­ilonakocsis.ch/mehrklang-seetal

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