Grosse Zustimmung für Südiareal-Konzept

Die Teilnehmenden der zweiten öffentlichen Mitwirkungsphase bewerten die Testplanung und das vom Beurteilungsgremium zur Weiterbearbeitung gewählte Projekt von Salewski Nater Kretz klar positiv: Bemerkenswerte 85 Prozent attestieren dem vorgeschlagenen Gesamtkonzept das Potenzial, die Gemeinde Hochdorf «in die richtige Richtung» zu verändern.

Könnten so das Südiareal und die Bahnhofs-Nachbarschaft in Zukunft aussehen? Visualisierung: Salewski Nater Kretz
 

In einem Online-Fragebogen konnte die Bevölkerung einmal mehr Inputs zum Stand der Arbeiten für das Südiareal geben. Voraussetzung zur Teilnahme waren der Besuch der öffentlichen Informationsveranstaltung vom 18. März und/oder der anschliessenden Ausstellung der Testplanungsresultate.

«Die Teilnahme in dieser Phase der Mitwirkung ist gut», sagt Werner Schaeppi von mrc research & consulting ag als von der Gemeinde beigezogener Fachspezialist. «Immerhin mussten sich die Mitwirkenden vor der Beantwortung des Fragebogens mit den umfangreichen Arbeiten der drei Planungsteams auseinandersetzen.» 85 der rund 400 Ausstellungsbesucher haben den Fragebogen vollständig ausgefüllt.

Südiplatz und Industriegasse stossen auf Zustimmung

In früheren Mitwirkungsschritten waren Bedürfnisse, Anliegen und Wünsche der Bevölkerung für die Entwicklung des Areals ermittelt worden.
83 Prozent der nun Mitwirkenden sind der Meinung, das Gesamtkonzept des Büros Salewski Nater Kretz setze diese Inputs vollumfänglich oder zumindest in grossen Teilen um.

Grossmehrheitlich gut werden auch die einzelnen Stossrichtungen bewertet, die sich in den planerischen Entwürfen wiederfinden. Insbesondere der vorgeschlagene Südiplatz als gesellschaftliches Zentrum des Areals sowie die davon ausgehende Industriegasse zwischen den bestehenden Gebäudezeilen werden begrüsst. Auch die Idee, den Südiplatz um drei Meter abzusenken, so dass er westlich der Gleise ebenerdig und verkehrsgeschützt zugänglich wird, befinden die Mitwirkenden fast ausnahmslos als gut. Deutliche Zustimmung findet der Vorschlag, am Südi­platz westlich des Bahnhofs ein Gebäude zu erstellen, das als Hochpunkt das Zentrum markiert.

Die Frage, ob sich das Südiareal mit dem vorgelegten Konzept harmonisch mit dem bestehenden Ortsbild verbinde, beantworten 90 Prozent mit «ja» oder «eher ja». «Der Grundstein für eine stimmige Entwicklung des Areals ist gelegt und muss nun konsequent weiterentwickelt werden», sagt Gemeinderat und Projektleiter Reto Anderhub.

Auch der Bereich um das Bahnhofsgebäude werde in Zusammenarbeit mit Kanton und Mobilitätspartnern genauer betrachtet und weiter beplant. «Diese Schnittstelle vom historischen Dorfkern zum neuen Ortsteil Südiareal muss einladend und grosszügig gestaltet werden», sagt Anderhub und verweist auf entsprechende Rückmeldungen aus der Mitwirkung. «Bevölkerung und Beurteilungsgremium sind sich einig, dass die Bushaltestellen künftig weiter nördlich im Bereich der heutigen P&R-Plätze angeordnet werden sollen.» Im Hinblick auf die Erschliessung des Areals für den Fuss- und Veloverkehr konnten mehrere Ideen bewertet werden. Am besten schneidet dabei eine Passerelle vom Postplatz über die Bahngleise ab; gefolgt vom Vorschlag, die bestehende Personenunterführung Süd zu erweitern.

Begrünung soll Aufenthaltsqualität erhöhen

Grossen Anklang finden die aufgezeigten Ansätze zur Renaturierung von Bächen sowie die Strassengestaltung mit viel Grün und Bäumen. Drei von vier Mitwirkenden stimmen der Meinung zu, ein Park im Zentrum des Areals würde Mehrwert für viele umliegende Gebäude schaffen und die zentrale Lage entsprechend beleben. Dass diese Freiräume im vorliegenden Konzept über 10 000 Quadratmeter der Fläche belegen, fand bei knapp der Hälfte der Mitwirkenden uneingeschränkte Zustimmung. Fast ebenso viele mahnten, man solle dabei das Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht ausser Acht lassen. «Es ist beeindruckend, wie differenziert die Rückmeldungen ausfallen», sagt Reto Anderhub. Wirtschaftliche, aber auch städtebauliche Aspekte sowie die Mobilität werden in der nun laufenden Synthesephase vertieft. «Jetzt stehen vor allem wirtschaftliche Fragen im Fokus», sagt der Projektleiter. «Unter der Federführung von Entwicklungsexperten wird das Projekt gemeinsam mit Salewski Nater Kretz und den weiteren Planerbüros weiterentwickelt und mit Ideen der anderen Testplanungsteams ergänzt – zum Beispiel mit der von der Bevölkerung so gut bewerteten Passerelle.» Teil dieser Arbeiten seien auch detaillierte Abklärungen zum Zwischen- und Umnutzungspotenzial der einzelnen Bestandesbauten.

Ziel sei es, bis Ende Jahr einen Masterplan für das Areal zu erarbeiten, der anschliessend als Grundlage für die Teilzonenplanänderung diene. Im Idealfall gelangt diese Anfang 2026 zur Volksabstimmung. Die Gemeinde Hochdorf wird laufend über den Fortschritt informieren und den Dialog mit der Bevölkerung weiterführen. gk

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