Erfolgreiches Tourismusjahr

Für den Camping Seeblick in Mosen ging die Saison Ende Oktober zu Ende. Der Geschäftsführer Markus Willi zieht positive Bilanz. Der Tourismusbetrieb verzeichnet in diesem Jahr über 10 000 Logiernächte.

Markus Willi, Geschäftsführer des Camping Seeblick in Mosen, ist mit der Saison zufrieden. Fotos: Milena Stadelmann
Milena Stadelmann

Auf dem Camping Seeblick in Mosen ist Ruhe eingekehrt. Nur ein paar vereinzelte Dauermieter sind geblieben. Markus Willi bläst mit einem Laubbläser die verdorrten Blätter vom Spielplatz. Trotz des Saisonendes fallen für ihn auf dem Campingplatz diverse Arbeiten an. Aufräumen, putzen, sich um Dinge kümmern, die über den Sommer liegen geblieben sind. «Es gibt immer etwas zu tun», sagt Willi. Der 65-jährige Moser ist Mitinhaber, Geschäftsführer und seit 2019 Platzwart des Camping Seeblick. Mit der diesjährigen Saison ist das «Mädchen für alles» mehr als zufrieden. «Es ist sehr gut gelaufen», sagt er. Gemäss einer Zwischenbilanz zählt der Campingplatz in diesem Jahr über 10 000 Logiernächte, nicht mit eingerechnet sind dabei die Übernachtungen der Dauermieter.

Damit ist die Anzahl Logiernächte im Vergleich zum Vorjahr erneut angestiegen. 2021 verzeichnete der Camping Seeblick trotz einem regnerischen Sommer über 9600 Übernachtungen. Willi ist vom erneuten Anstieg überrascht. «Ich dachte, wir hätten den Zenit im vergangenen Jahr erreicht.» Der Tourismusbetrieb profitierte in den letzten zwei Jahren von der Corona-Pandemie. 2020 registrierte dieser ohne die Dauermieter über 8000 Übernachtungen. Obwohl der Campingplatz seine Türen erst am 6. Juni öffnen durfte, waren das rund 2000 Logiernächte mehr als 2019.

Pro Übernachtung auf dem Camping Seeblick sind Kurtaxen fällig. 70 Rappen gehen an den lokalen Verkehrsverein, 50 Rappen an Gemeinde und Kanton. Die 104 Dauermieter zahlen pauschal 55 Franken. Der längste Dauermieter ist mittlerweile seit 54 Jahren in Mosen.

Wieder mehr Massenlager
Den Anstieg der Logiernächte erklärt sich Willi damit, dass in diesem Jahr wieder «etliche» Lager stattfanden. Das Camping Seetal hat ein Massenlager mit 40 Plätzen, dazu vier Leiterzimmer. Für Touristen stehen während der Saison von März bis Oktober 70 Plätze zur Verfügung, davon 50 für Wohnwagen. Die Touristenzahlen seien in diesem Jahr wider Erwarten nicht gesunken. Willi vermutet: «Sehr viele haben während der Corona-Pandemie VW-Büsli oder Wohnmobile gekauft und machen damit weiterhin Ferien in der Schweiz.» Auf dem Campingplatz in Mosen kommen rund 80 bis 90 Prozent der Gäste aus der Schweiz. Die restlichen Touristen kommen aus dem nahen Ausland, wie Deutschland, Frankreich, Italien oder der Niederlande. Die Gäste aus dem Ausland hätten in diesem Jahr ebenfalls wieder etwas zugenommen. Gut gelaufen seien auch die Badi, die Gartenwirtschaft und der Kiosk – nicht zuletzt wegen des Wanderwegs, der durch den Campingplatz führt. Willi: «Es gab in diesem Jahr auffällig viele Wanderer.»

Hochbetrieb herrscht auf dem Camping Seeblick jeweils an Ostern, Pfingsten und zwischen Mitte Juli und Mitte August. «Während der Hauptsaison arbeiten wir an sieben Tagen in der Woche bis zu 14 Stunden pro Tag», sagt Willi. Nun geniesst der Moser die Ruhe über die Wintermonate.

Über den Winter fallen für Markus Willi auf dem Camping Seeblick Aufräumarbeiten an.

Seetal Tourismus mit Saison zufrieden
Neben dem Camping Seeblick befinden sich seit Ende Oktober auch die Schlösser, die Kursschifffahrt auf dem Hallwilersee, sowie das Schongiland und andere Attraktionen im Seetal im Winterschlaf. Zum Saisonende zieht der Verein Seetal Tourismus positive Bilanz. «Wir blicken auf eine gute Saison mit zufriedenen Leistungsträgern zurück», sagt Geschäftsstellenleiterin Vera Büchel. Dazu gehört gemäss einer Medienmitteilung beispielsweise die Schifffahrtsgesellschaft Hallwilersee. «Dank dem schönen Wetter konnte eine erfolgreiche Saison abgeschlossen werden», wird Ueli Haller, Geschäftsleiter der Schifffahrtsgesellschaft Hallwilersee zitiert. Ebenfalls zufrieden ist der Erlebnispark Schongiland. Toppen konnte dieser die letztjährige Saison allerdings nicht. Geschäftsleiter Thomas Müller: «Nach einer überragenden Saison im Jahr 2021 sind wir mit der Saison 2022 wieder bei einem Durchschnittsjahr angelangt.» Trotz den Hitzetagen im Sommer blicke er zurück auf eine «gute Saison» mit rund 65 000 Gästen.

Grundsätzlich profitierte die Region gemäss Seetal Tourismus in diesem Jahr von dem warmen und sonnigen Sommer. «Dies führte dazu, dass viele Ausflügler das Seetal besuchten», sagt Büchel. So buchten rund 900 Touristen «aus der ganzen Schweiz» den im vergangenen Jahr lancierten E-Bike Food-Trail. Das sind zwei Drittel mehr Gäste als im Vorjahr.

«Wir freuen uns sehr über diese positive Entwicklung.» Seetal Tourismus wolle sich künftig noch stärker als E-Bike Region positionieren. Unter anderem solle der Betrieb der Selbstverleih-Stationen «Seetal mobil» weiter ausgebaut und im Frühsommer 2023 ein neues E-Bike Angebot mit dem Fokus auf das Thema «Achtsamkeit» lanciert werden.

Wir blicken auf eine gute Saison mit zufriedenen Leistungsträgern zurück.
Vera Büchel
Geschäftsstellenleiterin Seetal Tourismus

Mehr Logiernächte über Sommermonate
Neben vornehmlich Schweizer Gästen zog es diesen Sommer wieder vermehrt Gäste aus Europa in die Naherholungs- und Freizeitregion. Insbesondere die Nachbarländer Deutschland und Österreich hätten gemäss Büchel «stark zugelegt». Letzteres Land beispielsweise mit plus 40 Prozent. Gemäss einer Umfrage von Seetal Tourismus, an der 16 Leistungsbetriebe teilnahmen, gaben mehr als die Hälfte eine Aufenthaltsdauer ihrer Gäste von vier bis sieben Nächte an. «Somit blieb diese bei den meisten Betrieben im Vergleich zum Vorjahr unverändert», sagt Büchel.

Über die Sommersaison verzeichnete das Seetal acht Prozent mehr Logiernächte als im Vorjahr. Das Bundesamt für Statistik zählte von Juni bis August über 66 000 Übernachtungen. Eine spezielle Erwähnung verdiene gemäss Büchel dabei die Entwicklung der Parahotellerie. Dazu gehören Ferienwohnungen, Campingplätze, wie das Camping Seeblick, Bed and Breakfast oder andere alternative Übernachtungsmöglichkeiten. Diese seien in den letzten Jahren stetig gewachsen. Büchel: «Es zeigt sich, dass sich diese Entwicklung in den kommenden Jahren fortsetzen dürfte.»

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • HTML - Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • Web page addresses and email addresses turn into links automatically.