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Seetal | Hochdorf

Blasmusik und Alpenklänge

Das Waldhorn und das Alphorn: Zwei Instrumente, zwei Klänge, zwei Bewunderer. Der 13-jährige Matias Vogel aus Baldegg und sein Musiklehrer Christian Schweizer erzählen, was sie an den Blechblasmusikinstrumenten begeistern.

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Vom Naturhorn zum Waldhorn

Das Waldhorn sei in den letzten 15 Jahren populärer geworden, sagt Schweizer. «Zuvor wusste kaum jemand, was das ist.» Zurzeit lernen in Hochdorf fünf Schülerinnen und Schüler Waldhorn – in Hitzkirch sind es 15. Ob sich die Corona-Pandemie negativ auf die Anmeldezahlen ausgewirkt hat, kann Schweizer nicht sagen. «Die Zahlen schwanken immer wieder. Die Schwierigkeit bestand aber sicher darin, neuen Kindern das Instrument zu präsentieren.» Der Grund: Die Instrumentenvorstellungen fielen aus.

 

Die Geschichte des Waldhorns geht weit zurück. Der erste kultische Gebrauch von Naturhörnern ist auf die Jahre 1500 bis 2000 vor Christus zurückzuführen. Später dienten sie unter anderem Nachtwächtern als Signalinstrumente, ein Vorreiter des Waldhorns wurde bei der Jagd eingesetzt. Aus den Naturhörnern entwickelten sich mit der Zeit Hörner aus Holz – das Alphorn entstand – und später auch solche aus anderen Materialien. Durch die Erfindung des Stopfhorns im 18. Jahrhundert wurde es möglich, auf dem Horn, mit halb oder ganz gestopften Tönen, eine chromatische Tonleiter zu spielen. Mit der Erfindung der Ventile zu Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelten sich die Klangfarben des Instruments weiter. Heute kann auf dem Waldhorn die chromatische Tonleiter über vier Oktaven gespielt werden.

 

Erfolgreiche Musikstunde

Der Musikunterricht von Matias neigt sich dem Ende zu. Mit seinem Instrumentallehrer geht er noch das letzte Stück auf dem Waldhorn durch. «Das darfst du auf die nächste Stunde weiter üben», sagt Schweizer. Der grosse Moment ist gekommen. Der Sekschüler darf gleich das Alphorn ausprobieren. 

«Das Instrument in den Bergen oder draussen zu spielen, ist immer wieder ein spezielles Erlebnis», sagt der Musiklehrer. Das Instrument habe durch die Corona-Pandemie einen Boom erlebt. «Die Menschen hatten Zeit etwas Neues auszuprobieren.» Das finde er sehr schön: Schliesslich sei es wichtig, dass die traditionellen Instrumente erhalten bleiben. Reizvoll seien ausserdem die Spieltechniken, die über das Tradtionelle hinausgehen, «das Instrument kann auch experimentell gespielt werden, beispielsweise in Richtung Jazz.»

 

Der 13-Jährige nimmt das Alphorn in die Hand – macht sich bereit um es zu spielen. Wird er gleich auf Anhieb einen Ton rausbringen? Geschafft. Die Klänge des Alphorns erklingen. Matias schmunzelt.

 

von Milena Stadelmann

Vergessene Klänge

 

Etwa die Hälfte aller Anmeldungen an den Seetaler Musikschulen gehen auf die Instrumente Klavier, Gitarre und Schlagzeug zurück. Insbesondere Blasmusikinstrumente verlieren an Beliebtheit. Über den Trend berichtete diese Zeitung Anfang September. In der Serie «Vergessene Klänge» stellt der «Seetaler Bote» Instrumente vor, die weniger bekannt sind oder solche, die bei der Wahl nach einem Musikinstrument drohen in Vergessenheit zu geraten. Bereits vorgestellt wurden in den letzten zwei Wochen die Harfe und das Fagott. mst

 


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