Die Gelbmöstler blühen wieder
Sie müssen wohl gute einhundert Jahre alt sein, sagt Edi Schurtenberger. Sein Vater habe den Hof im Dörndli in Oberebersol im Jahre 1946 übernommen. Da seien sie bereits da gewesen. Die Sorte stammt vermutlich aus der Ostschweiz und fand ab 1800 grosse Verbreitung in der ganzen Schweiz und in Österreich. Die Birne wird ausschliesslich zur Mostherstellung verwendet. Sie gibt viel und klaren Most. Doch Edi Schurtenberger verarbeitet einen Teil der Ernte auch zu Schnaps. Der Baum hat Wurzeln, die tief ins Erdreich reichen. Dadurch ist der Baum weniger heikel während einer Trockenperiode. Die Wurzeln anderer Hochstämmer sind näher an der Oberfläche und drohen schneller auszutrocknen. Der grösste Nachteil dieser Bäume ist deren Anfälligkeit auf den Feuerbrand. Deshalb sind die unterdessen selten geworden. Besonders die Feuerbrandjahre 2000, 2007, 2008 und 2011 haben zu einem starken Bestandesrückgang geführt. Neue Gelbmöstler werden kaum gepflanzt. Edi Schurtenbergers Bäume dienen manchmal auch als Kulisse für Fotoshootings, erzählt er dem «Seetaler Bote». Erst vor Kurzem habe ein Brautpaar unter seinem schönsten Baum Fotos gemacht. Reif werden die Birnen von Mitte September bis Oktober. Die Früchte fallen vom Baum (sog. Tropfsorte), weshalb man sie auch als «Tröpfler» bezeichnet. Schurtenbergers mieten dann jeweils eine Erntemaschine, denn die Birnen sollten rasch verarbeitet werden.
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