Mit Brauchtum in die Zukunft
von Kathrin Aerni
Wenn es in Hochdorf etwas zu feiern gibt, ist die Trachtengruppe Hochdorf jeweils mit von der Partie: So etwa beim jährlichen Erntedank-Gottesdienst im Oktober in der Kirche St. Martin, beim Maibaumfest oder eben bei der beliebten «Stobete» mit verschiedenen Musikformationen in der Aula des Avanti-Schulhauses. Egal, wo die Trachtengruppe auftritt: Sie ist stets mit grosser Ausstrahlung und Engagement dabei. Kein Wunder, pflegt sie doch das Brauchtum und dessen Traditionen seit 87 Jahren.
Die ehemalige Gemeindepräsidentin Lea Bischof Meier hielt in ihrer Laudatio fest, was die Trachtengruppe ausmacht und wofür der Kulturpreis verliehen wird. Laut Bischof sind dieses Jahr sieben Vorschläge von Kulturschaffenden im Laienbereich eingegangen. Seit 2006 wird der Kulturpreis an einheimische Kulturschaffende vergeben – alternierend ein Jahr an Profis und ein Jahr an Laien. Diesmal hat letztlich die Trachtengruppe die Jury am meisten überzeugt. Nicht zuletzt wegen den jährlich stattfindenden beliebten «Stobete» mit verschiedenen Musikformationen und dem Erntedank-Gottesdienst. Beide Anlässe werden gesanglich traditionell vom Trachtenchor umrahmt. Und der Trachtentanz in der schön dekorierten Kirche setze jeweils einen einmaligen Akzent, so Bischof.
Auch der schöne Maibaumtanz ist seit 2014 ein fester Bestandteil im Programm der Trachtengruppe. Es sei jeweils ein Volksfest mit Ausstrahlung. Der Maibaum als Symbol des Wachsens und des Gedeihens, der Hoffnung und des Lichts stehe im Monat Mai mitten im Dorf. Die Jury würdigte auch, «dass die Trachtengruppe in der Bevölkerung erlebbar ist und geschätzt wird». Denn sie engagiert sich unermüdlich an Festen in Hochdorf, und sie singt auch an der Urswiler Chilbi. Schliesslich ist sich die Gruppe mit aktuell 48 Mitgliedern auch nie zu schade, wenn es ums Mithelfen geht. Obwohl bereits 87-jährig, habe die Trachtengruppe den Weg in die Zukunft gepackt. Dies, weil sie auch jüngere Personen anspreche, so Lea Bischof. Spätestens bei den Volkstänzen bemerkte das Publikum, dass dem so ist. Insbesondere die kleinen Mädchen in ihren Trachten bewiesen beim Volkstanz mit ihren Eltern oder Grosseltern viel Talent und Begeisterung. Bischof: «Es ist speziell, dass in einem Kleinstädtchen mit 10 000 Einwohnerinnen und Einwohnern eine Trachtengruppe derart gut verankert und erlebbar ist.»
Dann überreichte Gemeindepräsident Kurt Zemp im Namen der Gemeinde als Wertschätzung und Anerkennung für ihr jahrelanges Engagement den mit 2000 Franken dotierten Kulturpreis an Urs Müller, Jda Knobel und Silvia Epp von der Trachtengruppe.
Von der Musikschule bis zu den Äntlebucher Hötteörgelern
Verschiedene musikalische Beiträge umrahmten die Feierlichkeiten der Preisverleihung. Den Auftakt machte die Hochdorfer Musikschule unter der Leitung von Angela Cuda. Zwei Mädchen und drei Buben gaben auf dem Schwyzerörgeli eine Kostprobe vom «Es Buurebübli mahn i nit» und «An den Ufern des Mexiko Rivers». Dann führte rund ein Dutzend kleiner Mädchen der Trachtengruppe Hochdorf mit tatkräftiger Unterstützung ihrer Eltern und Grosseltern mehrere lüpfige Tänze auf – dies zur grossen Freude des Publikums.
Der Trachtenchor unter der Leitung von Petra Tabbert gab sodann einige Volkslieder zum Besten – und bewies damit, dass urchiges Kulturgut immer noch gefragt ist. Schliesslich führte die Trachtentanzgruppe einen Tanz nach dem anderen auf. Ein würdiger Ausklang der diesjährigen, ganz besonderen «Stobete».
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