Unter Druck
Mit dem Ende des «Rontaler» im Dezember diesen Jahres verschwindet erneut eine Regionalzeitung im Kanton Luzern. Nach dem «Oberwiggertaler» und dem «Surentaler Anzeiger» im 2020 und zuletzt dem «Anzeiger Luzern» trifft es erneut eine Gratiszeitung. Man müsse den wirtschaftlichen Realitäten ins Auge blicken, liess der zuständige Verwaltungsrat wissen. Die fehlende Unterstützung von Gemeindeseite habe dem «Rontaler» zugesetzt, hiess es in der «Luzerner Zeitung».
Auch Bezahlzeitungen stehen unter Druck. Einbrüche am Inseratemarkt und schwindende Abozahlen sind Faktoren, der Verkauf am Kiosk trägt nur noch marginal zu den Einnahmen bei. Man hätte denken können, dass die Regionalzeitungen eine bessere Zukunft haben als die überregionalen Tageszeitungen, aber die Realität sieht so aus, dass auch die «Kleinen» zu kämpfen haben. Die Arbeit eines Redaktors, Fotografen, Produzenten oder Druckers hat ihren Preis – den Lohn, der durch Abos und Inserate finanziert wird. Niemand kann doch ernsthaft erwarten, dass man gratis Milch vom Bauern, eine Heizung vom Sanitär oder einen neuen Grill vom Eisenwarenhändler erhält. Ein Stück weit ist die Branche womöglich auch selber schuld, dass die Mentalität, Inhalte gratis im Internet zu beziehen, Einzug gehalten hat. Zu lange wartete man mit der Einführung von Bezahlschranken. Kommt hinzu, dass auch die Grossen wie Google am Werbemarkt mitkassieren. Die Verlage sind gefragt, neue Konzepte zu entwickeln, wie auch über andere Kanäle als Print Erträge erzielt werden können. Und die Qualität trotzdem stimmt. Vielerorts hat man das richtige Rezept aber (noch?) nicht gefunden. Schliesslich sind es der Konsument und im Falle der Zeitung die Leserschaft, die entscheiden. Wir alle haben es selber in der Hand.
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